Wetter

Wetter-Experte sagt, wie schlimm Winter-Walze noch wird

Ein heftiger Wintereinbruch hält den Süden Österreichs im Würgegriff. Heftige Schneefälle haben Blackouts ausgelöst, auf den Straßen herrscht Chaos.

Die Schneemassen ließen Bäume auf Stromleitungen umstürzen, die Energieversorgung von tausenden Haushalten brach zusammen.
Die Schneemassen ließen Bäume auf Stromleitungen umstürzen, die Energieversorgung von tausenden Haushalten brach zusammen.
Facebook / Feuerwehr Viktring-Stein / Neudorf

Die Weststeiermark und Teile Kärntens werden von einer gnadenlosen Winter-Walze getroffen. Die Meteorologen der Unwetterzentrale UWZ (www.uwz.at) haben entsprechend die höchste Unwetter-Warnstufe, Violett, ausgegeben. Verbreitet gilt in den umliegenden Regionen zusätzlich Warnstufe Rot. 

Der viele Neuschnee hat bereits Montagvormittag Bäume umstürzen lassen. Dabei wurden mehrere Stromleitungen beschädigt, rund 3.000 Haushalte erlebten einen Blackout – zu Mittag wurde noch an der Behebung der entstandenen Schäden gearbeitet. 

Dazu kam es auch noch zu einem ausgewachsenen Chaos im Straßenverkehr. Die Winterdienste kamen mit der Räumung nicht hinterher, selbst die wichtigen Autobahnen wurden zu einer tief mit schneebedeckten Rutschpartie wie Bilder der Asfinag-Webcams zeigen:

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    Die Winter-Walze am 23. Jänner 2023 hat im Süden Österreichs auch für ein Verkehrschaos gesorgt. Im Bild die A2 bei Völkermarkt.
    Die Winter-Walze am 23. Jänner 2023 hat im Süden Österreichs auch für ein Verkehrschaos gesorgt. Im Bild die A2 bei Völkermarkt.
    Screenshot Asfinag

    So kamen Autofahrende etwa auf der Karawanken Autobahn (A11) in Kärnten an liegen gebliebenen Lkw auf Höhe Sankt Jakob im Rosental Richtung Slowenien nicht vorbei und mussten über eine Stunde Zeitverlust in Kauf nehmen. Auch im Großraum Völkermarkt gab es laut ÖAMTC zeitweise kein Weiterkommen. Ähnliche die Situation auch auf den Gemeinde- und Landstraßen.

    Das kommt noch auf uns zu

    Ist das Schlimmste damit schon überstanden, oder steht es uns erst bevor? "Heute" konfrontierte UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann mit dieser Frage:

    UBIMET-Experte Nikolas Zimmermann.
    UBIMET-Experte Nikolas Zimmermann.
    UBIMET

    "In den kommenden Stunden breitet sich der kräftige Schneefall auf weite Teile Kärntens sowie auf das Obere Murtal aus", warnt der Experte. "Auf der Koralpe sind bis Dienstagmittag bis zu 100 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch in den Tallagen der Karawanken sowie im Oberen Lavanttal kommen 30 bis 50 cm zusammen." Selbst von Villach bis Völkermarkt sowie in Teilen des Murtals würden  20 bis 30 cm Neuschnee erwartet.

    In den Karawanken und in den Lavanttaler Alpen hält der kräftige Schneefall auch im Tagesverlauf noch an. Die Schneefallgrenze liegt laut Zimmermann in Kärnten meist in tiefen Lagen, nur im Lavanttal sowie von Mittelkärnten bis zum Raum Friesach steigt sie zeitweise gegen 800 m an. 

    Östlich des Packstalles liegt sie verbreitet bei dieser Höhe. Der Meteorologe schärft nach, wie gefährlich diese Kombi aus mäßig warmen Temperaturen und Schneefall sein kann: "Die Kombination aus großen Niederschlagsmengen und teils nassem Schnee sorgt hier für eine zunehmende Schneebruchgefahr!" Zudem müsse man auf den Straßen mit tiefwinterlichen Verhältnissen gerechnet werden, höhergelegene Verbindungen wie etwa der Packsattel könnten zudem zeitweise unpassierbar werden.

    Der Ausblick: So geht es weiter

    In den kommenden Tagen gelangen wir laut Zimmermann vorübergehend unter Hochdruckeinfluss, in den Niederungen halten sich aber verbreitet hochnebelartige Wolken und das Wetter gestaltet sich meist trüb.

    Der Dienstag hat nur im westlichen Bergland einige Sonnenstunden zu bieten, während im Süden zeitweise noch Schnee bzw. in der Steiermark unterhalb von etwa 700 m Regen fällt. Die Intensität lässt aber langsam nach. An der Alpennordseite und im Osten bleibt es meist trocken und die Temperaturen steigen auf -1 bis +5 Grad.

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      Über den Dächern Wiens liegt nun eine Schnee-Schneise.
      Über den Dächern Wiens liegt nun eine Schnee-Schneise.
      Leserreporterin Beatrice

      Der Mittwoch verläuft trocken, aber im Flach- und Hügelland auch meist trüb. Etwas Sonnenschein gibt es dagegen am Alpenhauptkamm. Die Höchstwerte liegen zwischen -1 und +4 Grad.

      Der Donnerstag beginnt im westlichen und südlichen Bergland noch sonnig aufgelockert, sonst dominieren die Wolken und besonders in der zweiten Tageshälfte fallen im Norden und Osten ein paar Flocken oder es nieselt leicht. Mit -2 bis +3 Grad gehen die Temperaturen leicht zurück.

      In der Nacht und am Freitag zeichnet sich an der Alpennordseite dann leichter Schneefall ab. Dabei könnte auch Wien wieder etwas abbekommen.

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        Wintereinbruch in Wien am 21. Jänner: der erste Schneefall des Jahres 2023 ließ die Hauptstadt angezuckert zurück.
        Wintereinbruch in Wien am 21. Jänner: der erste Schneefall des Jahres 2023 ließ die Hauptstadt angezuckert zurück.
        Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

        Neuer Schnee in Wien

        "Im Laufe des Donnerstags können zeitweise ein paar Schneeflocken fallen, nennenswerte Mengen sind aber am ehesten im Wienerwald möglich", so der UBIMET-Experte abschließend zur Lage in der Hauptstadt. "Am Freitag ist dann zeitweise leichter Schneefall nicht ausgeschlossen."

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          Helmut Graf
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