Schnee und Sturm – Kaltfront bringt den Winter zurück 

Der Turbo-Frühling der vergangenen Tage wird in den kommenden Tagen jäh ausgebremst, das Wetter besinnt sich Ende Februar auf den Kalender und, dass der Winter eigentlich noch ein ganzes Monat lange am Steuer sitzen darf.

Den Auftakt zum Umsturz bildet eine kräftige Kaltfront, die Österreich von Freitag auf Samstag überquert. Neuschnee für die Nordalpen ist dabei inkludiert, bis Anfang der neuen Woche geht es dann winterlich kalt weiter. Erst zum Monatswechsel dürfte die Talfahrt bei den Temperaturen enden.

Wärmster Wintertag aller Zeiten in Tirol

Der Blick auf volle Eiscafés, schwirrende Pollen und schneefreie Wintersportorte lässt es uns fast vergessen, doch es ist noch immer Winter. Seit rund einer Woche befinden wir uns jedoch in extrem milder Luft, in diesem Zeitraum wurde die 15-Grad-Marke in Österreich deutlich übertroffen.

Am Samstag gab es mit knapp 22 Grad in Innsbruck einen neuen Rekord für den wärmsten Wintertag, den es je in ganz Tirol gegeben hat. Am Dienstag folgte mit Güssing (ebenso 22 Grad) beinah das Äquivalent für das Burgenland. Nur ein Wintertag in der langen Messgeschichte des Bundeslandes fiel wärmer aus als dieser 21. Februar 2023.

Kaltfront kommt am Freitag

Doch mit den Frühlingsgefühlen ist nun erst einmal Schluss: Menschen, Tiere und Vegetation werden auf den harten Boden der Realität geholt. Mit bis zu 15 Grad wird es am heutigen Donnerstag und Freitag zwar noch einmal mild, über Deutschland formiert sich aber schon eine markante Kaltfront. Sie erreicht Österreich am Abend mit Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze gegen 1000 Meter sinkt.

In der Nacht auf Samstag schneit es dann nördlich des Hauptkamms immer öfter bis auf 600 bis 400 m hinab. Vor allem in etwas höheren Tälern der Nordalpen kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu, die Skigebiete können den Nachschub des wertvollen Weiß dringend brauchen.

Kaltes Sauwetter am Wochenende

Mit der Kaltfront werden Luftmassen polaren Ursprungs ins Land geschaufelt, die Temperaturen sollen am Samstag Richtung 3 bis 12 Grad fallen.

"Die zweistelligen Höchstwerte beschränken sich aber nur noch auf Osttirol, Kärnten und die Steiermark", so UBIMET-Experte Konstantin Brandes am Donnerstag. Und: "Mit der Kaltfront kommt auch eisiger, kräftiger Nordwestwind auf, der die Temperaturen noch einmal kälter anfühlen lässt."

Am Sonntag und Montag kommen die Temperaturen dann laut aktueller Prognose nicht mehr über -3 bis +5 Grad hinaus, es wird also mal zur Abwechslung mal kälter als zur Jahreszeit üblich.

Mit nennenswerten Niederschlagsmengen ist es aber meist schon im Laufe des Samstags vorbei, nur in Kärnten und der Südsteiermark kündigen sich auch am Sonntag noch einmal ein paar Zentimeter Neuschnee an.

Neue Woche nur zögerlich milder

Die kommende Woche und somit auch der Wechsel von Februar zu März gestaltet sich dann unter Hochdruckeinfluss zunehmend ruhig, aber im Einflussbereich der polaren Luftmassen weiterhin kalt.

Einstellige Höchstwerte stehen also weiterhin auf der Tagesordnung, erst zum übernächsten Wochenende hin deuten sich langsam wieder +10 Grad an.

"Die Chancen für einen neuerlichen Kälterückfall sind aber auch danach relativ hoch, sodass der Frühling erst einmal auf Tauchstation bleiben dürfte", schließt Brandes seine Analyse.

Kommt Arktis-Schock im März?

Im März drohen dank einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis extreme Temperaturstürze. Mehr dazu in: Wetter-Phänomen – Österreich droht im März Arktis-Schock