Wirtschaft
Wettbewerbsbehörde untersucht jetzt Mjam und Lieferando
Seit sich Uber Eats 2019 aus Österreich zurückzog, gibt's am Wiener Liefer-Markt nur noch Mjam und Lieferando. Die BWB vermutet Wettbewerbsverzerrung.
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eröffnet nun eine Untersuchung zu Online-Bestellplattformen, die Speisen und Getränke liefern. Aktuell sind Mjam und Lieferando die einzigen zwei wesentlichen Anbieter in der Hauptstadt. Nun vermutet die BWB aufgrund der hohen Marktkonzentration eine Behinderung des Wettbewerbs.
"Die BWB kann in Reaktion auf allgemeine Entwicklungen Wirtschaftszweige untersuchen. Dabei sollen mögliche strukturelle Faktoren, die für eine Verfälschung des Wettbewerbs sprechen könnten, identifiziert werden", stellt die BWB in einer Aussendung klar. Nun will die BWB eine Befragung unter Wiener Restaurants und Gastronomiestätten durchführen. Ziel ist es, beurteilen zu können, ob es tatsächlich Hindernisse für einen funktionierenden Wettbewerb in der Branche gebe.
Barrieren für neue Anbieter?
Laut BWB komme es zwischen den beiden dominanten Marktteilnehmern zu positiven Netzwerkeffekten – Restaurants würden ihre Produkte eher auf Pattformen mit hoher Reichweite anbieten. Kunden wiederum bestellen eher bei Lieferdiensten, die eine größere Auswahl bieten. In einem Markt wie der Online-Lieferbranche würden solche Netzwerkeffekte eine besonders große Rolle spielen, was wiederum häufig zu einer starken Marktkonzentration führe.
Konkrete wettbewerbsbezogene Probleme könnten die Bevorzugung der eigenen Produkte, hohe Eintrittsbarrieren für mögliche neue Marktteilnehmer sowie ein intransparentes Ranking von Angeboten sein. Personen, die Hinweise über wettbewerbliche Probleme mit der BWB teilen wollen, können dies entweder anonym (https://www.bwb.gv.at/kartelle_marktmachtmissbrauch/whistleblower_w erden/) oder nicht-anonym ([email protected]) tun.