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Wesner kehrt in Boxring zurück: "Nervös? Ja, doch!"

Nicole Wesner ist zurück! Am Samstag steht die 45-jährige Weltmeisterin wieder im Ring. Vorher sprach sie mit "Heute" über Erwartungen und Aussichten.

Nicole Wesner kehrt in den Boxring zurück
Nicole Wesner kehrt in den Boxring zurück
GEPA, Ulrik Hölzel

"Nervös bin ich schon", lächelt die Wahl-Wienerin im Gespräch mit "Heute" im Hinblick auf die lang erwartete Rückkehr in den Ring. Knapp drei Jahre musste die gebürtige Deutsche auf einen Kampf warten. Dazwischen lagen die Corona-Pandemie und eine langwierige Handverletzung. Doch nun ist es soweit. Am Samstag steigt sie gegen die Georgierin Mariami Nutsubidze in Eichgraben in den Ring. Wesners wichtigster Fight seit Jahren, obwohl er nur über vier Runden geht.

"Ein Aufbaukampf", erklärt die ehemalige Dancing-Stars-Finalistin. "Ziel ist es, die Rundenanzahl und Gegner Schritt für Schritt zu steigern, damit ich möglich rasch wieder auf WM-Niveau boxen werde. Geht es nach mir, könnte ich alle vier Wochen im Ring stehen." Doch so einfach ist das nicht. Nicht nur, weil für Titelkämpfe (eine Titelverteidigung ist für die ersten Monate des kommenden Jahres geplant) auch Sponsoren nötig sind. 

"Man darf seine Gegner nicht unterschätzen", erklärt Wesner "Heute". "Das ist der größte Fehler, den man im Boxen machen kann. Es geht darum, den Ringstaub abzuschütteln und wieder ein Gefühl zu bekommen. Aber verlieren darf man so einen Kampf auch nicht." Wesners Problem: "Über meine Gegnerin weiß ich so gut wie nichts. Es gibt nur ein Video auf Youtube. Wir werden uns beim Wiegen das erste Mal gegenüberstehen. Ich werde erst abwarten, wie es läuft. Man kann in dem Video sehen, dass sie boxen kann."

Und wie fühlt sich ein Wettkampf-Comeback mit 45 Jahren an? Beim Thema Alter bleibt Wesner gelassen. "Ich bin erst 13 Jahre im Box-Geschäft. Bis ins Alter von 50 Jahren sind Top-Leistungen mit dem richtigen Training auf jeden Fall möglich." Die Mehrheit der Top-Sportler würde aus Motivations-Gründen die Karriere beenden, nicht wegen mangelnder Leistung. "Sogar Marcel Hirscher hat gesagt, dass er sich nicht mehr quälen will."

Doch wie ist das mit den für das Boxen notwendigen Reflexen? Die zertifizierte Yoga-Lehrerin gibt zu: "Kraft und Ausdauer kann man trainieren, die Schnelligkeit nimmt mit dem zunehmenden Alter ab." Doch dafür kommt ein anderer Faktor ins Spiel, der für Wesner positiv ist: "Die Erfahrung. Man kann seinen Gegner bessern lesen." Auch deswegen ist Wesner optimistisch, noch einige gute Jahre im Ring zu haben.

Was passiert, wenn die Rückkehr in den Ring nicht so erfolgreich läuft, wie erhofft? "Darüber denke ich nicht nach", meint die frühere Managerin im Pharma-Bereich. "Es gibt keinen Plan B, nur einen Plan A." Fest steht: Dass Wesner genügend Talente für weitere Standbeine hat, ist mehrfach bewiesen. Zuletzt stand sie als Kommentatorin bei der "Bouce Fight Night" für "KroneTV" vor der Kamera. "Das hat riesigen Spaß gemacht", meint Wesner. Nachsatz: "Vielleicht werde ich in Zukunft ja als Sport-Journalistin tätig sein."

Doch das steht vorerst nicht im Fokus. Der liegt ganz auf der Rückkehr der Weltmeisterin der World Boxing Federation in den Boxring am Samstag. Der Kampf steigt im Rahmen des Kickbox-Events der WKF in Eichgraben am 10. Dezember (ab 10 Uhr), Wesners Fight ist zwischen 16 und 17 Uhr angesetzt.

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