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"Werdet mich bald wiedersehen" – kehrt Federer zurück?
Am Freitag verabschiedete sich Federer aus dem Tennissport. Nun lässt der Schweizer mit einer Ankündigung aufhorchen, will dem Sport erhalten bleiben.
Um Punkt 1.25 Uhr endete in der Nacht auf Samstag die glorreiche Karriere von Roger Federer nach 1526 Spielen im Einzel und 224 im Doppel. Die hochemotionale Abschiedsvorstellung des Maestros endete zwar mit einer Niederlage, die an diesem Abend aber völlig zweitrangig war.
Doch war das Doppel mit seinem Rivalen und Freund Rafael Nadal wirklich der letzte große Auftritt von King Roger auf dem Tennis-Court? Nein, meint Federer nach dem Match beim Laver Cup selber. "Alles, was ich weiß, ist, dass ich es lieben würde, an Orten zu spielen, an denen ich noch nie zuvor gespielt habe", verkündete der 20-fache Grand-Slam-Champion. Dabei ließ er seinen großen Wunsch durchblicken auch in Zukunft "Exhibition-Matches" zu absolvieren, um sich bei all den zu Leuten bedanken, die ihn in seiner knapp 25-jährigen Karriere unterstützt haben.
Showmatch im Real-Stadion?
Interesse an solch einem Showmatch von Federer bekundete bereits Real Madrid. Vor über 81.000 Fans soll der 41-Jährige zusammen mit Nadal bei dessen Lieblings-Fußballklub einen großen Auftritt im renovierten Bernabeu-Stadion hinlegen. Doch auch andere Austragungsorte werden sich mit großer Bestimmtheit darum reißen, den global populären Schweizer für sich zu gewinnen.
Federer dürfte auch neben den Exhibition-Spielen in Zukunft nicht langweilig werden und den Tennis-Liebhabern erhalten bleiben. "Ich werde kein Geist sein. Ich liebe Tennis und sage allen Fans: "Ihr werdet mich bald wiedersehen", versprach der abgetretene Superstar bereits unter der Woche in einer Pressekonferenz.
Erstmal Ferien auf Mallorca
Als Allererstes werde er mit seiner Familie in die Ferien reisen und die letzten Tage versuchen zu verarbeiten, erklärte Federer. Gegenüber "l’Équipe" plauderte er aus, dass er plane, auf Mallorca Urlaub zu machen und dabei seine Kinder in die Academy von Nadal schicken werde. "Wir haben bereits mit Mirka darüber gesprochen", so der Vater von zwei Zwillingssöhnen und zwei Zwillingstöchtern.
Mehr Zeit mit seiner Frau und den Kindern zu verbringen, ist dem Familienmensch nach seinem Rücktritt ein großes Anliegen. Federer dürfte aber auch auf der geschäftlichen Ebene weiter umtriebig bleiben. Obwohl er verletzungsbedingt die letzten zweieinhalb Jahre bloß 20 Partien bestritt, war der Baselbieter 2020 der bestverdienende Sportler der Welt und kassierte gemäß dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" rund 104 Millionen Franken. Werbedeals und sonstige Verpflichtungen mit seinen zahlreichen Sponsoren werden Federer auch den Rest seines Lebens Einnahmen in Millionenhöhe einbringen.
TV-Expertenrolle denkbar
Der Maestro spielte aber nicht primär des Geldes wegen Tennis und könnte seine Liebe zum Spiel mit der gelben Filzkugel in Zukunft wie andere Ikonen des Sports (z.B. John McEnroe oder Jim Courier) als TV-Experte ausleben. Laut den "AZ-Medien" erklärte Federer gegenüber einer Runde Schweizer Journalisten, dass Kommentieren etwas sei, dass er sich "sehr gut vorstellen" könne.
Hautnahe Einblicke könnten die Federer-Fans in einigen Monaten oder Jahren von ihrem Liebling zudem womöglich in einer Serie auf einer Streaming-Plattform erhalten. Ein Kamera-Team begleitete den größten Schweizer Sportler aller Zeiten bei dessen letzten Tagen als aktiver Tennis-Profi auf Schritt und Tritt und wird den Federer-Fans wohl schon bald die nächsten Gänsehaut-Momente vor dem Bildschirm bescheren.