"Wieder zusammenwachsen"

"Werde FPÖ wählen" – Strache will es wie Haider machen

Heinz-Christian Strache lässt scharfe Worte in Richtung Herbert Kickl und Dominik Nepp fallen – trotzdem habe er mit der Partei Frieden geschlossen.

Leo Stempfl
"Werde FPÖ wählen" – Strache will es wie Haider machen
Wie einst Jörg Haider will Strache mit der FPÖ Frieden schließen.
Helmut Graf

Überraschende Ansage der tief gefallenen FPÖ-Grande, die es bis zum Vizekanzler geschafft hat: Heinz-Christian Strache wird bei der EU-Wahl sein Kreuz bei der FPÖ machen – trotz aller persönlichen Differenzen. Mit vielen einstigen Mitstreitern gab es eine persönliche Aussprache, verrät er im Interview mit den "Salzburger Nachrichten", auch persönlich habe er mit der Partei, die ihn ausgeschlossen hat, Frieden gemacht.

Er vertritt mit Sicherheit die richtigen Inhalte.
Heinz-Christian Strache
Über FPÖ-Chef Herbert Kickl

"Ich habe auch immer wieder die Hand gereicht, man hat sie bis dato nicht ergriffen", so Strache. "Kickl hat eine Aussöhnung auch öffentlich ausgeschlossen, wir haben uns auch nie wieder getroffen." Dann die Überraschung: "Ich werde aber bei der kommenden EU-Wahl und bei der Nationalratswahl die FPÖ empfehlen und sie auch wählen."

"Zutiefst enttäuscht"

Anders ist das in Wien, wo man einen klaren Unterschied merke. Die derzeitige Spitze habe keine Präsenz, er selbst will mit seinem "TEAM HC" bzw. seiner "Allianz für Österreich" eine deutlich lästigere "Gelse" in der Opposition sein. Dass Dominik Nepp als sein "Ziehsohn" gilt, will er gegenüber den "SN" nicht stehen lassen. "Er hat meine Nachfolge angetreten und mich in der Folge im Dezember 2019 ausgeschlossen – ich hätte ja die freiheitliche Parteienfamilie nie verlassen. Da war ich natürlich zutiefst enttäuscht." 

Und trotzdem lässt Strache auch hier wieder versöhnliche Töne anklingen. "Vielleicht gibt es in Zukunft die Möglichkeit, dass wir wieder zusammenwachsen. Ich stehe bereit." Ganz wie damals mit Jörg Haider? "Ja, das ist immer gut. Große Persönlichkeiten haben auch immer die Größe, aufeinander zuzugehen."

Crowdfunding für Wahlantritt

Dass er es noch drauf hat, soll also 2025 bei der Wien-Wahl unter Beweis gestellt werden. Die finanziellen Mittel dafür sollen aus einem Crowdfunding kommen. Strache selbst verdiene seinen Lebensunterhalt derzeit als Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsfirma, Einzelunternehmer im Bereich Immobilienentwicklung und Kolumnist. 

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Heinz-Christian Strache hat angekündigt, dass er die FPÖ bei der EU- und Nationalratswahl unterstützen und wählen wird, obwohl er persönliche Differenzen mit einigen Parteimitgliedern hat
    • Er betont auch, dass er mit der Partei, die ihn ausgeschlossen hat, Frieden geschlossen habe und dass er in Zukunft sogar eine mögliche Versöhnung anstrebt, ähnlich wie damals mit Jörg Haider
    • Er plant auch, 2025 bei der Wien-Wahl anzutreten und plant, die finanziellen Mittel dafür über Crowdfunding zu generieren
    • Strache verdient derzeit seinen Lebensunterhalt als Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsfirma, Einzelunternehmer im Bereich Immobilienentwicklung und Kolumnist
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