Formel 1

Werbung statt Finalphase – wieder F1-Ärger um ServusTV

In Silverstone überschlugen sich die Ereignisse. ServusTV schaltete wenige Runden vor Rennende auf Werbung um. Die Fans sind verärgert.

Sebastian Klein
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Hamilton, Leclerc, Perez – Dreikampf um das Silverstone-Podium.
Hamilton, Leclerc, Perez – Dreikampf um das Silverstone-Podium.
IMAGO/HochZwei

Schon beim Großen Preis von Baku mussten sich österreichische Formel-1-Fans Mitte Juni ärgern. Ein ereignisarmer Grand Prix wurde durch den Motorschaden des Ferrari-Stars Charles Leclerc zugunsten von Max Verstappen entschieden. Die Zuschauer verpassten die Szene. Auf ServusTV lief das Live-Bild in einem Mini-Fenster am rechten oberen Bildrand ohne Kommentar, weil der Privatsender Werbung zeigte.

Heißeste Rennphase

Am Sonntag staunen Motorsport-Fans erneut nicht schlecht, als der Mateschitz-Sender in Runde 48 von 52 einen Werbeblock einschiebt. Erst in der 50. Runde kehrt das Live-Bild mit Kommentar zurück.

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    Grand Prix von Silverstone: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "<a href="https://www.formelaustria.at/">Formelaustria.at</a>".
    Grand Prix von Silverstone: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    BEN STANSALL / AFP / picturedesk.com

    Brisant: Unmittelbar vor dem Wechsel in die Werbung bot der Grand Prix Renn-Action vom Feinsten. In Folge des Re-Starts zehn Runden vor dem Ende kämpften vier Spitzenfahrer um den Sieg. Charles Leclerc fiel im Ferrari von Platz eins auf den vierten Rang zurück. Sein Kollege Carlos Sainz schnappte ihm die Führung weg, raste zum Sieg. Dahinter entwickelte sich ein packender Dreikampf ums Podium. Red-Bull-Star Sergio Perez setzte sich dabei durch, schob sich auf Position zwei, gefolgt von Lokalmatador Lewis Hamilton im Mercedes.

    Zwischen Perez, Hamilton und Leclerc ging es über mehrere Runden hinweg heiß her. Überholmanöver in High-Speed-Kurven auf verschiedenen Reifenmischungen, Positionswechsel am laufenden Band – was will das Rennherz mehr?

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      Horror-Crash in Silverstone. Zhou Guanyu wird über die Barriere geschleudert.
      Horror-Crash in Silverstone. Zhou Guanyu wird über die Barriere geschleudert.
      Screenshot

      Servus-Kommentator erklärt

      Daher kündigt Kommentator Andreas Gröbl nur zögerlich, geradezu widerwillig an, dass er sich für eine kurze Werbepause verabschieden müsse. Nach einem halben Dutzend Spots meldet er sich zurück, die Fans hätten nichts verpasst. Tatsächlich sind die Positionen an der Spitze zu diesem Zeitpunkt unverändert – die Abstände aber immer noch denkbar knapp.

      Gröbl entschuldigt sich: "Ich verstehe, dass sich da viele ärgern und wundern, warum das nicht in einer der langen Unterbrechungen passiert. Wir sind dazu vertraglich verpflichtet." Die TV-Stimme spricht die einstündige Rennunterbrechung zum Beginn an. In Folge des Horror-Crashs von Guanyu Zhou wurde die Rote Flagge geschwenkt, der Grand Prix neu gestartet. Offenbar hat ServusTV mit seinen Kunden vertragliche Abmachungen, dass die Werbepause während des laufenden Rennens stattfinden muss.

      ServusTV teilt sich mit dem ORF die Rechte der Formel 1, zeigt die Rennen seit dem Vorjahr zumeist abwechselnd mit dem Öffentlich-Rechtlichen. Heimische Fans sind nach langjährigen ORF-Übertragungen Rennen ohne Werbeunterbrechung gewöhnt. Viele Fans reagieren in den sozialen Netzwerken tatsächlich, wie von Gröbl angesprochen, verschnupft.

      Hauptkritikpunkt: Der Zeitpunkt, ausgerechnet während der letzten Rennrunden.

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