Oberösterreich

Wirte schäumen: Darum wird jetzt weniger Bier getrunken

Nicht nur die Teuerung bringt viele Wirte nach wie vor zum Schäumen. Ein Gastro-Experte erklärt, warum jetzt weniger Bier getrunken wird.

Johannes Rausch
Die Höhe des Bierkonsums hängt unter anderem mit dem Wetter zusammen. (Symbolbild)
Die Höhe des Bierkonsums hängt unter anderem mit dem Wetter zusammen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im Sommer genießen Österreicher traditionell gerne ihr frischgezapftes Krügerl im Gastgarten. Doch heuer schlägt die Wetterlage den Gastronomen auf den Magen: War es im Juli zu heiß, ist es im August zu kalt. Und: Der Regen hält seit Wochen an.

Denn gerade beim beliebten Gerstensaft spielt die Außentemperatur eine nicht geringe Rolle: "28 Grad sind perfekt für den Biergenuss im Gastgarten", sagt der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger zu"Heute". "Wenn es über 33 Grad hat, trinken die Leute weniger."

Die Höhe des Bierkonsums hänge von drei Faktoren ab: Wetter, Tourismus und Teuerung, so Mayr-Stockinger.

Geringerer Bierkonsum als 2019

"Auf das dritte oder vierte Bier wird verzichtet", stellt Mayr-Stockinger einen allgemeinen Trend fest. Im Vergleich zu 2019 – also zu Vor-Corona-Zeiten – fehlt bei der konsumierten Biermenge "noch Einiges".

"Auf das dritte oder vierte Bier wird verzichtet." Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger über den aktuell rückläufigen Konsum

Viele Gäste würden prinzipiell nicht mehr so lange wie in vergangenen Zeiten im Wirtshaus sitzen: "Die Leute gehen oft nach dem ersten oder zweiten Bier schon heim", betont der Branchensprecher.

Wirtesprecher und Branchenkenner Thomas Mayr-Stockinger mit einem Servier-Roboter
Wirtesprecher und Branchenkenner Thomas Mayr-Stockinger mit einem Servier-Roboter
fotokerschi.at

Diese Entwicklung hänge nicht nur mit der Teuerung zusammen. Immer mehr verzichten auch auf das eine oder andere Gläschen: "Manche Gäste trinken bewusst antialkoholische Getränke."

Auffällig sei ebenfalls, dass viele Jugendliche nur mehr am Wochenende und nicht mehr zusätzlich unter der Woche fortgehen bzw. sich auf ein Bier treffen.

Grundsätzlich sei die Branche nach wie vor mit massiven Energie- und Rohstoffkosten konfrontiert. "Wir hoffen natürlich, dass die Bierpreise im Herbst nicht mehr weiter erhöht werden", erklärt Mayr-Stockinger.

"Wir hoffen natürlich, dass die Bierpreise im Herbst nicht mehr weiter erhöht werden."
1/3
Gehe zur Galerie
    Sascha mit Sohn bei Konzert
    Sascha mit Sohn bei Konzert
    Trimmel Sascha

    Nur Tschechien vor Österreich

    Was den Pro-Kopf-Verbrauch anbelangt, liegt Österreich beim Bierkonsum dennoch weltweit an zweiter Stelle. Nur im Nachbarland Tschechien gönnt man sich mehr Hopfensaft. Die heimischen Brauereien mussten aber schon im ersten Halbjahr einen Rückgang bei der Konsumation hinnehmen.

    Im Ö1-Morgenjournal vergangene Woche berichtete Karl Schwarz, Obmann des Verbandes der österreichischen Brauereien, dass das Minus rund fünf Prozent betrage. Allerdings sei das erste Halbjahr 2022 ein sehr starkes gewesen, heißt es. Grund dafür war das Ende der Covid-Beschränkungen. 

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock