Oberösterreich

Weniger Gehalt als Mann – nun bekommt Frau 7.000 €

Von wegen gleicher Lohn: Eine leitende Angestellte bekam weniger bezahlt als ihr männlicher Nachfolger. Die AK erstritt jetzt Tausende Euro für sie.

Die Frau verdiente pro Monat um 300 Euro brutto weniger als ihr männlicher Nachfolger. (Symbolbild)
Die Frau verdiente pro Monat um 300 Euro brutto weniger als ihr männlicher Nachfolger. (Symbolbild)
Getty Images

Gleichbehandlung in der Arbeitswelt sind vielfach nur ein Lippenbekenntnis. Die Praxis sieht häufig anders aus. Alleine 2022 hat die Arbeiterkammer Oberösterreich für diskriminierte Mitglieder mehr als 211.000 Euro an Nach- und Schadenersatz-Zahlungen erstritten.

Im Bundesland verdienten Frauen 2021 bei ganzjähriger Vollzeitarbeit rund 11.500 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Warum das so ist, lässt sich nicht immer genau sagen. "Es ist aber ein Faktum, dass Frauen häufig schlechtere Einkommensbiografien als ihre männlichen Kollegen haben", kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl angesichts des heutigen Weltfrauentages.

"Es ist Faktum, dass Frauen häufig schlechtere Einkommensbiografien als ihre männlichen Kollegen haben", kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.

Das sei zwar gesetzlich verboten, passiere aber immer wieder. "Ich fordere daher alle, die sich dagegen wehren wollen, auf, sich an die Arbeiterkammer zu wenden", sagt Stangl.

Die kostenlose Beratung und Hilfe der AK hat sich auch für eine leitende Angestellte ausgezahlt. Nach langjähriger Beschäftigung in einem Betrieb stand ihre Pensionierung bevor. Ihr designierter Nachfolger suchte das Gespräch: Er wollte sich erkundigen, ob sein zugesagtes Gehalt fair angesetzt sei, und nannte sein vereinbarten Lohn.

Die Frau fiel aus allen Wolken. Obwohl er deutlich jünger und weniger erfahren war als sie, sollte er für die gleiche Position monatlich um 300 Euro brutto mehr als sie bekommen.

Die Frau wandte sich an die AK – mit Erfolg. Die Gleichbehandlungs-Experten konnten für die Pensionistin 7.000 Euro erkämpfen.

Ein großes Problem beim Thema Entgelt-Diskriminierung sei die hohe Dunkelziffer, so die Kammer. Betroffene würden oft nur durch Zufall erfahren, dass männliche Kollegen bei gleicher Tätigkeit mehr verdienen als sie.

Mehr Transparenz gefordert

Stangl betont in diesem Zusammenhang, wie wichtig Offenheit beim Lohn wäre. "Wir brauchen dringend mehr Transparenz bei den Einkommensberichten, damit leichter gegen diskriminierende Einkommenssituationen vorgegangen werden kann", sagt er. Aktuell müssten solche Dokumentationen auch nur Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitern vorlegen.

Firma schenkt Lehrlingen das Klimaticket

Qualifizierte Mitarbeiter werden immer mehr zur Mangelware. Auch das Klimaticket wollen viele. Hartlauer schenkt nun seinen Lehrlingen die begehrte Fahrkarte.

Hartlauer bildet seit 52 Jahren Lehrlinge aus. Aktuell zählt das Unternehmen in der Ausbildung 334 Personen – davon 190 in der Optik und 30 in der Hörgeräte-Akustik. Für heuer sind mehr als 100 Seminare und Workshops geplant.

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