Wien

Grippewelle flacht ab – Lohnt sich die Impfung noch?

Die Grippewelle in Wien flacht ab, die Zahl der Neuerkrankungen ging von 33.950 auf 31.000 zurück. Experten raten weiterhin dringend zur Impfung.

Heute Redaktion
31.000 Neuerkrankungen gab es in der ersten Jännerwoche alleine in Wien.
31.000 Neuerkrankungen gab es in der ersten Jännerwoche alleine in Wien.
Bild: AFP

Seit der Kalenderwoche 43 stieg die Zahl der grippalen Infekte und Grippeerkrankungen massiv an. Den bisherigen Höhepunkt erreichte die Grippewelle in der Woche 50. 33.950 Neuerkrankte gab es laut Grippemeldedienst der Stadt Wien. Zum Vergleich: 2020 waren es zu dem Zeitpunkt 1.700 Fälle, 2021 wurden in dieser Kalenderwoche 8.000 Neurerkrankungen gemeldet.

Triple-Welle sorgt für angespannte Situation

Besonders das gleichzeitige Auftreten von Influenza, COVID und RS-Virus stellt Ärzte und Spitäler vor enorme Herausforderungen. Zum einen steigt die Zahl der Patienten, zum anderen sind auch immer mehr Mediziner und medizinisches Personal von Erkrankungen betroffen.

Zwei Kinder starben an Grippe

Nun ist der Aufwärtstrend gebrochen: In der Vorwoche erfasste der Grippemeldedienst in Wien 31.000 Neuerkrankungen. Eine gewaltige Zahl im Vergleich mit den Vorjahren. Noch nie gab es eine so starke Grippewelle in Österreich. In Öberösterreich starben jüngst sogar zwei Kinder an den Folgen einer Grippeerkrankung.

Die Österreichische Ärztekammer rät daher auch jetzt noch dringend dazu, sich rasch impfen zu lassen. Diese Empfehlung gilt nicht nur für Kinder, betonen die Experten. Auch bei Erwachsenen ist eine Impfung jetzt sinnvoll, so die Ärztekammer.

Kinder bekommen Impfung stichfrei als Nasenspray

"Für die Vorsorge ist es auch für diesen Winter nicht zu spät", sagt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer. Es sei eine Katastrophe, dass Kinder im Zuge von Influenza-Infektionen verstorben sind oder mit Myokardien in Lebensgefahr schweben, wie es derzeit in Oberösterreich der Fall ist: "Das ist besonders bitter vor dem Hintergrund, dass in Österreich noch ausreichende nasale Impfstoffe für Kinder zur Verfügung stehen", sagt Schmitzberger. Die Influenza-Impfung kann ab dem sechsten Lebensmonat erfolgen, ab dem zweiten Lebensjahr bis zum 15. Lebensjahr wird der Impfstoff mittels Nasenspray verabreicht. "Das ist eine einfache und völlig schmerzfreie Möglichkeit, Kinder zu schützen", betont der Impfexperte.

Impfstoff sehr treffsicher

Auch jetzt sei eine Influenza-Impfung noch absolut sinnvoll und keinesfalls zu spät. Denn die Influenza-Aktivität ist in Österreich nach wie vor sehr stark, zudem grassieren Mehrfach-Infektionen mit Corona und RSV. "Kinderärzte und Hausärzte sind hier die ersten Ansprechpartner, die rasch impfen", betont Schmitzberger. Zudem ist die Influenza-Impfung österreichweit für Kinder und Jugendliche kostenfrei. "Die Influenza-Impfung ist also für Kinder nicht nur gratis und schmerzlos, obendrein ist sie höchst effizient, weil der Impfstoff in dieser Saison sehr treffsicher gegen die aktuellen Influenza-Viren schützt“, so der Impfexperte.

Grippeimpfung in Wien auch für Erwachsene gratis

Nicht nur bei Kindern ist eine Influenza-Impfung sinnvoll, ergänzt der Allgemeinmediziner und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Edgar Wutscher: "Impfen ist eine wichtige Präventionsmaßnahme, obendrein hilft es auch, die Ordinationen und Spitäler zu entlasten“, sagt Wutscher. In Wien ist die Influenza-Impfung nicht nur für Kinder, sondern für alle kostenfrei. Das Gesundheitsministerium arbeitet daran, die Influenza-Impfung österreichweit ins Impfprogramm aufzunehmen.

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