So stehen die Chancen

Weiße Weihnachten – Experte sagt, worauf es ankommt

Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in Österreich hat in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. So stehen die Chancen heuer.

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Weiße Weihnachten – Experte sagt, worauf es ankommt
So standen die Chancen auf Weiße Weihnachten bisher.
Montage: Getty Images/iStockphoto, UBIMET

Die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten ist in Europa sowohl von der geografischen Lage als auch von der Höhenlage abhängig: Sie nimmt einerseits von Südwest nach Nordost zu (geringerer atlantischer Einfluss), andererseits auch mit zunehmender Seehöhe, erklärt UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann in einem Blogpost auf uwz.at.

In den Alpen liegt die Wahrscheinlichkeit ab einer Höhe von etwa 1.200 m über 90 Prozent. In höheren Tallagen um 800 m liegt die Wahrscheinlichkeit immerhin noch bei 70 Prozent, in den größeren Tallagen um 600 m dann nur noch bei 40 Prozent. In den Niederungen treten weiße Weihnachten nur noch selten auf, im 30-jährigen Mittel liegt die Wahrscheinlichkeit etwa in Wien nur noch bei 20 Prozent und der Trend geht weiter abwärts.

So hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Landeshauptstädten.
So hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Landeshauptstädten.
UBIMET

Wegen Klimakrise immer seltener

In den vergangenen 10 Jahren gab es nur noch in Innsbruck und Klagenfurt jeweils einmal weiße Weihnachten, zuletzt in Klagenfurt im Jahre 2021. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man in St. Pölten, wo zuletzt im Jahre 2007 am 24. Dezember Schnee lag.

Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten nimmt im Zuge der globalen Erwärmung immer weiter ab: Im östlichen Flachland in Österreich ist sie von etwa 60 Prozent in den 50er und 60er Jahren auf mittlerweile 20 Prozent gesunken. Schnee bleibt zwar Teil unseres Klimas (mehr dazu hier), er schmilzt aber tendenziell schneller, weshalb er auch zum richtigen Zeitpunkt fallen müsste (also nicht zu früh, sondern unmittelbar vor oder zu Weihnachten).

Die Prognose

Derzeit liegen die Temperaturen deutlich über dem Mittel, rund um den 20. Dezember kündigt sich aber eine Kaltfront mit etwas Neuschnee in den Nordalpen an. Nachfolgend bleibt es für mehrere Tage kühl, zu Weihnachten ist aber wieder eine Milderung möglich: Mit Durchzug einer Warmfront wäre unmittelbar vor Weihnachten vor allem im zentralen und östlichen Bergland noch etwas Schnee bis in die Täler nicht ausgeschlossen, zu Weihnachten würde die Schneefallgrenze aber deutlich ansteigen und der Schnee überall in Regen übergehen. Im Flachland stehen die Chancen bei der sich abzeichnenden Nordwestströmung generell schlecht. Die Unsicherheiten sind derzeit aber noch groß.

Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Wien 30 cm, in Eisenstadt 39 cm und in St. Pölten sogar 50 cm der weißen Pracht. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es hingegen im Jahr 1996. Bei den Temperaturen liegen die Kälterekorde schon weit zurück, während 2013 bzw. in Eisenstadt auch 2023 neue Wärmerekorde aufgestellt wurden.

Weiße Weihnachten in den letzten Jahrzehnten.
Weiße Weihnachten in den letzten Jahrzehnten.
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    Andreas Tischler / Vienna Press, Denise Auer

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in Österreich hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen, insbesondere in tieferen Lagen und im östlichen Flachland, wo sie von etwa 60 Prozent in den 50er und 60er Jahren auf mittlerweile 20 Prozent gesunken ist.
    • Laut Meteorologe Nikolas Zimmermann hängt die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten stark von der geografischen und Höhenlage ab, wobei in den Alpen ab etwa 1.200 m Höhe die Chancen über 90 Prozent liegen, während im Flachland die Chancen generell schlecht stehen, insbesondere aufgrund der globalen Erwärmung.
    red
    Akt.