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Weinend in Zelle – Anja Windl über ihre 14 Tage in Haft

Österreichs bekannteste Klima-KIeberin musste in Deutschland in Haft. Jetzt schildert Anja Windl ihre Zeit im Häfn – und was das mit ihr gemacht hat.

Roman Palman
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    <strong>12. September 2023:</strong> <a data-li-document-ref="100288941" href="https://www.heute.at/g/klima-shakira-anja-windl-in-deutschland-in-haft-100288941">Anja Windl</a> (r.) wurde nach 14-tägiger Präventivhaft aus einem Münchner Gefängnis entlassen.
    12. September 2023: Anja Windl (r.) wurde nach 14-tägiger Präventivhaft aus einem Münchner Gefängnis entlassen.
    Alexander Pohl / SZ-Photo / picturedesk.com

    Seit Dienstagabend ist Anja Windl wieder eine freie Frau. Da wurde sie aus der Justizanstalt Stadlheim in München entlassen, in der sie die letzten zwei Wochen zusammen mit weiteren Mitstreitern der "Letzten Generation" in Präventivhaft einsitzen musste. Die 26-Jährige war am 30. August bei einer Blockade in München von der Polizei festgenommen und danach eingesperrt worden.

    "Endlich frei", feierte das bekannteste Gesicht der österreichischen Klima-Kleber ihre Freilassung mit einem glücklichen Selfie auf Instagram. Freundinnen hatten sie an den Toren des Frauengefängnisses empfangen. Zur Begrüßung gab es laut "Bild" Trockenobst, Hamburger und eine Flasche Bier.

    "Warum machst du das eigentlich?"

    Die Zeit hinter Gitter hat sichtliche Spuren an der jungen Frau hinterlassen. 6.45 Uhr Tagwache, 11 Uhr Mittagessen, eine Stunde Hofgang, schildert sie den tristen Häfn-Alltag. Ab 14 Uhr saß Windl dann wieder bis zum nächsten Tag in ihrer Einzelzelle. Die war ebenso spartanisch ausgestattet: "Es gab ein Bett, eine Toilette, ein Waschbecken und sonst nichts", wird die "Klima-Shakira" durch die "Kleine Zeitung" zitiert.

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      Anja Windl protestiert nun in Bayern.
      Anja Windl protestiert nun in Bayern.
      JONAS GEHRING / SZ-Photo / picturedesk.com

      Was sie aber im Übermaß hatte: Zeit zum Nachdenken. Und das tat die Aktivistin. "Es hat Momente gegeben, wo du weinend durch die Zelle schaust und dich fragst, warum machst du das eigentlich?"

      "In voller Härte erleben, wie die Welt zerstört wird"

      Trotz allem, ihren Protest aufgeben, kommt für sie nicht in Frage: "Ich gehe entschlossener nach der Haft hinaus, als ich es davor war".

      Großen Rückhalt habe ihr ein Foto ihrer beiden Neffen und des Familienhundes gegeben: "Ich habe mir das Bild jeden Tag angesehen und mir gedacht, das sind Kinder, die für nichts die Schuld tragen, aber es in voller Härte erleben werden, wie die Welt zerstört wird."

      "Wenn man uns einschüchtern will,..."

      Die gebürtige Deutsche will sobald wie möglich wieder zurück nach Graz. Doch auch hierzulande hängen ihr bereits 20 Strafverfügungen an. In ihrem Heimatland sind es derweil zwölf Strafverfahren wegen Nötigung.

      Windl rechnet damit, dass sie vielleicht einmal für noch längere Zeit ins Gefängnis muss: "Dass mir wegen unbeglichener Strafen eine Ersatzhaft droht, ist mir bewusst. Aber wenn man uns einschüchtern will, dann wird das mit Haft nicht funktionieren." Schon am Freitag will sie beim nächsten weltweiten Klimastreik mitmachen.

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        Fotos: iStock; Sabine Hertel