Keine Funktionärs-Ablöse

Weihnachtsfriede! Jürgen Werner bleibt bei der Austria

Sportlich schwebt die Austria auf Wolke sieben. Jetzt wurden auch in der Führungsetage die Wogen geglättet – Investor und Sportboss Werner bleibt.

Sport Heute
Weihnachtsfriede! Jürgen Werner bleibt bei der Austria
Jürgen Werner geht mit der Wiener Austria "mit Volldampf" ins neue Jahr.
Gepa

Jürgen Werner bleibt ein "Veilchen!" In den vergangenen Monaten hatte nicht nur die Gerüchteküche gebrodelt. Auch hinter den Kulissen war es teils heiß hergegangen. Sportvorstand Jürgen Werner soll vor dem Aus als Funktionär und Investor stehen, hatte es noch am Sonntag vor dem letzten Bundesliga-Match vor der Winterpause geheißen.

Stattdessen kehrt bei der Austria rund zwei Wochen vor dem Heiligen Abend der große Weihnachtsfriede ein. 3:0-Kantersieg gegen Altach – die Wiener überwintern als Zweiter nach sportlich höchst erfolgreichen Wochen. Und: Wie "Heute" weiß, ist auch der Werner-Abgang vom Tisch. Der Kopf der Investorengruppe "WTF" und Sportvorstand bleibt auch über den Jahreswechsel hinweg erhalten.

Die größten Austria-Spieler aller Zeiten

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    Am Sonntagabend wurde Werner in der Sky-Sendung "Talk und Tore" auf die Gerüchte, bei der Austria herausgekauft zu werden, angesprochen. Der 63-Jährige sagte: "Es werden so viele Halbwahrheiten verbreitet. Als unsere Gruppe den Zuschlag bekommen hat, haben wir als entscheidenden Punkt gesagt, dass der Verein die Möglichkeit hat, uns jederzeit herauszukaufen. Das haben wir damals mit einer zweijährigen Behaltefrist vereinbart, die mit dem 14. Dezember überhaupt nichts zu tun hat und am 1. Februar 2024 bereits abgelaufen ist." Der angesprochene 14. Dezember war zuletzt als vermeintlicher Stichtag für besagtes 'Herauskaufen' genannt worden.

    Werner: "Seither kann der Verein, sofern er das Geld hat, unsere Gruppe als Investoren rauskaufen. Das haben wir als Investoren dem Verein zugestanden. Das ist kein Machtkampf. Der 14. Dezember ist ins Rennen gekommen, weil unsere Gruppe den anderen ein Angebot machen könnte, was aber nichts verändert, weil der Verein immer noch 50,1% hat. Warten wir mal ab, was passiert."

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    Werner über seine Rolle als Investor:

    "Wenn jemand sein Geld in einer entscheidenden Phase, wo etwas am Abgrund steht, in die Hand nimmt und es rettet, es dorthin führt, dass es gesund wird und es dann verzinst zurücknimmt, sehe ich nichts Schlimmes daran."

    …über die Rolle von Kurt Gollowitzer:

    "Für Kurt Gollowitzer ist das Wichtigste, dass Austria Wien ein Mitgliederverein bleibt und das ist legitim. Die Austria Wien AG ist aber ein Unternehmen mit zwei Vorständen, die nicht weisungsgebunden sind und einem Aufsichtsrat. Der Präsident des Klubs versucht natürlich, das Beste für den Verein herauszuholen."

    …über die Austria Wien AG:

    "In einer AG sollte einer wirtschaftlich verantwortlich sein und einer sportlich. Wenn man Investor ist, dann sollte man nicht das Recht haben, im Sportlichen oder im Wirtschaftlichen einzugreifen. Dafür gibt es Vorstände. Wenn man die Leute einsetzt muss man ihnen vertrauen, dass sie diese Arbeit richtig machen. Wenn man ihnen nicht vertraut, muss man jemand anderen einsetzen, aber dann muss man dem vertrauen."

    …auf die Frage, was er macht, wenn seine Anteile gekauft werden:

    "Ich habe noch zwei Jahre einen Vertrag als Sportvorstand und fühle mich Spielern und Angestellten gegenüber, die ich geholt habe, verantwortlich. Der ganze Apparat dahinter ist ein eingeschworener Haufen geworden, der Teil des Erfolgs ist. Es wundert mich, dass das in Österreich so stark diskutiert wird. Ob ich 20% habe oder 60% merkt gar keiner am Spielfeld. Ich denke, dass das unfair ist. Man kann mich jederzeit rauskaufen. Das ist ein fairer Deal."

    …auf die Frage, wo die Austria finanziell stehe:

    "Wir sind am Weg der Gesundung. Wir haben es in einer ganz kritischen Phase in die Hand genommen und da sind wir über den Berg. Die kommenden Aufgaben sind umso schwieriger. Wir haben in meiner Zeit 29 Spieler geholt und nur für einen Geld bezahlt. Wir waren immer im Notfallmodus. Jetzt können wir endlich etwas bewegen. Heute haben wir zwölftausend Zuschauer gehabt. Als ich angefangen habe, gab es zweitausend. Wir haben achttausend Vereinsmitglieder. Wir haben eine sportliche Entwicklung gemacht. Wir sind als Verein am Weg. Daher stört mich die Kritik von außen, wo das nur einseitig beleuchtet wird."

    …über Austria-Transfers:

    "Wir haben für keinen Spieler Ablöse bezahlt. Austria Wien kann andere Gehälter zahlen, als andere in der Liga. Aber das ist Fluch und Segen. Man hat das Dilemma, ob man keine Ablöse aber dafür mehr Gehalt zahlt. Wenn man das abwiegt ist das höhere Gehalt besser, als zwei Millionen für einen Spieler auszugeben."

    Die Fußball-Top-News auf einen Blick

    …über Austria Wien-Trainer Stephan Helm:

    "Wir haben mit Vorstand, Präsidium und Verwaltungsratschef einstimmig für unseren Trainer gestimmt."

    …weiter über die Arbeit von Stephan Helm:

    "Das ist echte Teamarbeit. Mit den Erfolgen entwickeln sie sich und kriegt Sicherheit. Es war mit sein Verdienst, dass die Mannschaft gewachsen ist und sie sukzessive aufzubauen. Die Tabelle lügt nicht."

    … über den sportlichen Aufwärtstrend in Favoriten:

    "Ich habe beim Amtsantritt gesagt, dass wir vier, fünf Jahre warten müssen, bis wir wieder eine Trophäe in den Himmel stemmen. Jetzt sind wir im dritten Jahr. Wir haben jetzt eine Basis geschaffen. Wir waren die letzten Spiele defensiv sehr stabil. Von dortaus kann man arbeiten. Das hat am Anfang an der Attraktivität gefehlt. Mittlerweile schießen wir auch wieder mehr Tore. Mit dem Selbstvertrauen geht es leichter."

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Sport" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Austria Wien erlebt sportlich erfolgreiche Wochen und überwintert nach einem 3:0-Sieg gegen Altach auf dem zweiten Tabellenplatz.
    • Zudem bleibt Jürgen Werner, trotz vorheriger Gerüchte über seinen Abgang, als Investor und Sportvorstand erhalten, was für Ruhe und Stabilität im Verein sorgt.
    red
    Akt.