Zigtausende Schüler betroffen

Wegen KI: Minister plant jetzt große Schul-Revolution

Kurz vor Beginn der Sommerferien plant Bildungsminister Polaschek große Änderungen für künftige Maturanten. Die verpflichtende VWA wird abgeschafft.

Nicolas Kubrak
Wegen KI: Minister plant jetzt große Schul-Revolution
Bildungsminister Martin Polaschek will bereits im kommenden Schuljahr verpflichtende Vorwissenschaftliche Arbeiten abschaffen.
Helmut Graf

Vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA) an AHS, Diplomarbeiten an BHS und Abschlussarbeiten an BMS – sie gelten als verpflichtende Bestandteile der Matura. Für viele Schüler bedeuten sie einen monatelangen Zeitaufwand, schließlich ist eine positive Bewertung notwendig, um die Schullaufbahn erfolgreich zu beenden.

Durch das Aufkommen und der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zweifelte man immer häufiger an der Ausgestaltung dieser Arbeiten.

"Werden verpflichtende VWA abschaffen"

Anfang Mai setzte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) einen Expertenrat ein, um weitere Vorgehensweisen bei den wissenschaftlichen Arbeiten zu evaluieren. Der Rat setzte sich aus Schüler- und Lehrervertretern, Schulleitungen und Experten aus dem Bildungs- und KI-Bereich zusammen.

"Wir werden die verpflichtende VWA abschaffen", kündigte der Minister am Dienstag ab. Auch wenn die Gruppe erst in den kommenden Wochen ein finales Ergebnispapier präsentieren wird, seien die Tendenzen bereits klar erkennbar.

"Mehr Freiheit bei Matura"

Es brauche nicht immer starre Vorgaben, sondern mehr Entscheidungsmöglichkeiten für Schüler, sagte der Minister. "Die Abschaffung der verpflichtenden VWA ist ein Schritt in Richtung mehr Freiheit und Offenheit bei der Matura."

Künftig haben Schüler die Wahl: Entweder sie verfassen und präsentieren freiwillig eine VWA, oder sie maturieren in einem weiteren Unterrichtsfach. Um anstrebende Maturanten trotzdem für erste Arbeiten an Hochschulen vorzubereiten, werde das wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des Unterrichts intensiv behandelt, so Polaschek.

BILDERSTRECKE: Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im großen "Heute"-Schulstart-Interview

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    Pünktlich zum Schulstart traf "Heute"-Redakteur Nico Kubrak Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zum Interview.
    Pünktlich zum Schulstart traf "Heute"-Redakteur Nico Kubrak Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zum Interview.
    Helmut Graf

    Diplomarbeit bleibt

    Die Diplomarbeiten an Berufsbildenden Höheren Schulen sollen allerdings bleiben. "Die Diplomarbeit ist praxisorientiert und bietet die Möglichkeit, berufsspezifische Denkweisen und erworbene Kompetenzen über den gesamten Ausbildungsweg sichtbar zu machen", hieß es dazu aus dem Bildungsministerium. Sie werde allerdings "etwas weiterentwickelt".

    Die Abschlussarbeiten an BMS sollen ebenfalls entfallen. Gerade in diesem Bereich sei die gesamte Schullaufbahn stark fachpraktisch ausgerichtet. Statt der Arbeit sollen neue Instrumente der Reflexion im Rahmen des Fachunterrichts zum Einsatz kommen.

    Zigtausende Schüler pro Jahr betroffen

    Die Schul-Revolution soll bereits im kommenden Schuljahr 2024/25 in Kraft treten. Diesbezüglich soll noch vor dem Sommer Klarheit geschaffen werden. Rund 40.000 Schüler pro Jahr werden von den Änderungen betroffen sein.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Bildungsminister plant große Änderungen für künftige Maturanten, indem die verpflichtende Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) abgeschafft wird
      • Stattdessen sollen Schüler die Wahl haben, entweder eine VWA freiwillig zu verfassen und zu präsentieren oder in einem weiteren Unterrichtsfach zu maturieren
      • Die Schul-Revolution soll im kommenden Schuljahr 2024/25 in Kraft treten und betrifft jährlich rund 40.000 Schüler
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