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Watschen-Wettbewerb hat ernste Folgen für Teilnehmer

Beim Power Slap schlagen sich die Gegner abwechselnd mit der offenen Hand ins Gesicht. Mediziner haben jetzt die Folgewirkungen untersucht.

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Watschen-Wettbewerb hat ernste Folgen für Teilnehmer
Die Fangemeinde von Power Slap wird laufend größer.

Kampfsportarten sind in den letzten Jahren sehr populär geworden – darunter auch einige der aufsehenerregendsten Wettbewerbe wie Power Slap. Dieser Wettkampf, bei dem sich die Teilnehmer abwechselnd mit der offenen Hand ins Gesicht schlagen, hat im Internet Millionen von Zuschauern gefunden. Doch mit der steigenden Popularität wachsen auch die Bedenken über die Gefahr schwerer Hirntraumata bei den Teilnehmern. Eine neue Studie beleuchtet nun die alarmierende Häufigkeit von Gehirnerschütterungssymptomen bei professionellen Slap-Fighting-Wettbewerben.

Forscher der University of Pittsburgh School of Medicine (USA) haben die erste akademische Analyse dieser umstrittenen Sportart durchgeführt. "Slap Fighting mag für den Laien unterhaltsam sein, aber als Mediziner fanden wir einige Aspekte der Wettkämpfe sehr besorgniserregend. Unser Ziel ist es, alle professionellen Sportarten für die neurologische Gesundheit der Athleten sicherer zu machen", sagt der Hauptautor Dr. Raj Swaroop Lavadi.

Sichtbare Anzeichen einer Gehirnerschütterung

Die Ergebnisse der Studie sind geradezu alarmierend. Nach der Analyse von 333 Schlägen in 78 Kämpfen stellten die Forscher fest, dass mehr als die Hälfte der Schlagfolgen bei den Teilnehmern zu sichtbaren Anzeichen einer Gehirnerschütterung führte. Diese Anzeichen reichten von schlechter motorischer Koordination und leerem Blick bis hin zu verzögerten Reaktionen beim Aufstehen nach einem K.o.-Schlag. Am besorgniserregendsten ist vielleicht, dass fast 80 % der Kämpfer mindestens ein sichtbares Anzeichen einer Gehirnerschütterung während ihrer Kämpfe zeigten. Diese hohe Quote wirft ernste Fragen über die langfristige neurologische Gesundheit der Teilnehmer an dieser neuen Sportart auf.

Das Format des Slap Fighting selbst scheint darauf ausgelegt zu sein, das Potenzial für Kopftraumata zu maximieren. Die Teilnehmer stehen sich auf einem hüfthohen Podium gegenüber und führen abwechselnd ungeblockte Schläge mit der offenen Hand auf das Gesicht des Gegners aus. Die Regeln lassen kurze Erholungsphasen zwischen den Schlägen zu, aber der Kampf geht weiter, bis ein Teilnehmer k.o. geht oder die Kampfrichter einen Sieger erklären.

Bisher kaum untersucht

"Klinisch kann sich eine Gehirnerschütterung auf unterschiedliche Weise äußern, aber jede kann zu kurz- oder langfristigen Behinderungen führen", erklärt Dr. Nitin Agarwal, Hauptautor der Studie. Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein besorgniserregendes Bild einer Sportart, die bisher kaum wissenschaftlich untersucht wurde. Da Slap Fighting immer mehr an Bedeutung gewinnt und Veranstaltungen wie "Power Slap" seit Januar 2023 im Fernsehen übertragen werden, wird eine fundierte Regulierung immer dringlicher.

Auf den Punkt gebracht

  • Der Power Slap Wettbewerb, bei dem sich Teilnehmer abwechselnd mit der offenen Hand ins Gesicht schlagen, hat im Internet große Popularität erlangt, jedoch auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Gefahr schwerer Hirntraumata geweckt
  • Eine neue Studie zeigt alarmierende Ergebnisse, da mehr als die Hälfte der Schläge zu sichtbaren Anzeichen einer Gehirnerschütterung führen, was dringende Fragen zur langfristigen neurologischen Gesundheit der Teilnehmer aufwirft
red
Akt.
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