Wien

Wasserwerfer und WEGA wegen Demos in Wiener City

Am späten Nachmittag wird in Wien gegen Antisemitismus demonstriert. Von der Gegen-Demo hallte "Steckts euch euren Holocaust in den *****".

Leo Stempfl
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Eine dichte Polizei-Kette trennte die Gruppen
Eine dichte Polizei-Kette trennte die Gruppen
Heute

Die politischen Folgen der Situation im nahen Osten haben Österreich schon lange erreicht. Eine Rakete der Terrororganisation Hamas verfehlte die österreichische Botschaft in Tel Aviv nur knapp. Auf Bundeskanzleramt und Außenministerium weht aus Solidarität die Fahne Israels.

Der iranische Außenminister sagte deswegen seinen Besuch ab. Die FPÖ sieht die Neutralität Österreichs in Gefahr, laut Kanzleramt gäbe es aber keine Solidarität gegenüber Terroristen. Wegen den Kämpfen zwischen Israel und Palästina kam es auch in Österreich zu palästinensischen Demonstration, auf denen judenfeindliche Parolen und Plakate zahlreich vertreten waren.

Israel-Demo

Gegen jede dieser Formen an Antisemitismus auf Österreichs Straßen war für 17 Uhr eine Demonstration an der Wiener Staatsoper angemeldet. Initiiert wurde diese von den jüdischen österreichischen Hochschüler:innen und antifaschistischen Gruppierungen. Doch die Reden konnten nicht lange ungestört über die Bühne gehen.

Im Bereich der angrenzenden Kärntner Straße formierten sich schnell rund 100 Menschen, die mit Flaggen der Türkei und Palästina gegen die Kundgebung demonstrierten. Die Stimmung dort war aufgeheizt, zu hören waren antisemitische Rufe. Mehrere Ketten aus Polizeibeamten brachten sich in Stellung, um ein Aufeinandertreffen zu verhindern.

Besonders entsetzlich war ein Zwischenruf, der in einem Video auf "gsi-news.at" festgehalten wurde. Ein Teilnehmer der Gegen-Demo schreit lauthals "Steckt's euch euren Holocaust in den Oas***". Dafür erntet er tobenden Applaus und Jubel.

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    Die Demo "Gegen jeden Antisemitismus"
    Die Demo "Gegen jeden Antisemitismus"
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    Zwei Wasserwerfer

    Nach und nach trafen immer mehr Polizeikräfte ein, auch die WEGA ist im Einsatz. "Die ordnungsgemäß angezeigte Kundgebung gegen Antisemitismus im Bereich der Oper, wird durch eine nicht angezeigte Versammlung gestört. Zum Schutz der ordnungsgemäß stattfindenden Versammlung drängen wir die Störer*innen ab und halten diese an", teilte die Polizei auf Twitter mit.

    Auch die Demo gegen Antisemitismus wurde um 18 Uhr offiziell beendet. Doch Anhänger beider Lager befinden sich nach wie vor in der Wiener City. Von einer Entspannung der Lage ist deswegen keinesfalls zu sprechen. "Zur weiteren Absicherung im Bereich der Inneren Stadt wird neben weiteren Einsatzkräften auch unser Wasserwerfer im Bereich der Oper stationiert", so die Wiener Polizei.