Wien
Wasserstoff statt Gas – Weltweit erste Versuche in Wien
Im Kraftwerk Donaustadt produziert eine Gasturbine Wärme. Bisher wurde diese mit Erdgas angetrieben. Nun testet man den Betrieb mit Wasserstoff.
Der Betriebsversuch im Kraftwerk ist der weltweit erste dieser Art. Dem normalerweise eingesetzten Erdgas wird nun Wasserstoff beigemischt. Der Anteil wurde dabei bereits auf 15 Volumenprozent erhöht.
Steigerung auf bis zu 30 Volumenprozent geplant
Noch bis Mitte September läuft der Betriebsversuch, der in Kooperation mit anderen Energiefirmen wie der RheinEnergie, Siemens Energy und dem Verbund stattfinden. An insgesamt zehn Versuchstagen werden unterschiedliche Mengen an Wasserstoff beigemischt. Aktuell ist man bei 15 Volumenprozent. Eine Steigerung auf etwa 30 Volumenprozent ist geplant.
"In Zukunft wollen wir unsere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen deshalb gänzlich klimaneutral betreiben. Der Wasserstoff-Versuch hier in der Donaustadt bringt uns diesem Vorhaben einen großen Schritt näher und hat auch europa- und weltweite Bedeutung für die Energiewende", betont Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber.
Zehn Millionen Euro für Betriebsversuch
Von den Gasturbinen, wie sie derzeit im Kraftwerk Donaustadt im Einsatz sind, werden europaweit über 115 Anlagen betrieben, weltweit sogar über 360. Die Projektpartner investieren derzeit etwa zehn Millionen Euro in den Betriebsversuch, der Klima- und Energiefonds fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro.
Wasserstoff sei laut Wien Energie ein vielversprechender Energieträger für die Energiewende. Wird er als "grüner" Wasserstoff erzeugt, ist er gänzlich klimaneutral. Sind die Betriebsversuche erfolgreich, könnte die Zertifizierung bereits Anfang des kommenden Jahres erfolgen. Beim Einsatz von 15 Volumsprozent Wasserstoff könnte man jährlich etwa 33.000 Tonnen Co2 eingespart werden.