Wien

Wasserstoff aus Wien als grüner Sprit für "Klima Linien"

Grüner Wasserstoff lässt Busse klimaneutral fahren, spart CO2 ein und wird zukünftig klimaschonend in einem neuen Werk in Wien-Simmering hergestellt.

Nicole Oirer
In Simmering entsteht eine Erzeugungsanlage für Wasserstoff. (v.l.n.r.: Peter Weinelt, Gudrun Senk, Gerhard Fida, Peter Hanke, Michael Strebl, Thomas Steinhart, Karl Gruber, Helmut Meixner)
In Simmering entsteht eine Erzeugungsanlage für Wasserstoff. (v.l.n.r.: Peter Weinelt, Gudrun Senk, Gerhard Fida, Peter Hanke, Michael Strebl, Thomas Steinhart, Karl Gruber, Helmut Meixner)
Wien Energie / Martin Steiger

Die Öffis sollen noch grüner werden, die Wiener Linien werden zu den "Klima Linien". Wie das geht? In Wien-Simmering bauen Wien Energie und Wiener Netze gemeinsam die erste städtische Wasserstoff-Erzeugungsanlage. Ab Sommer 2023 sollen täglich bis zu 1.300 Kilogramm Wasserstoff (H2) aus Ökostrom erzeugt werden. "Die Wasserstoff-Erzeugungsanlage ist der nächste wichtige Schritt, mit dem wir die Wasserstoff-Strategie der Wiener Stadtwerke konsequent umsetzen", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP). 

Energie ohne Emissionen

Zur Erzeugung von Wasserstoff braucht man Strom. Dieser kommt in der neuen Erzeugungsanlage nur aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen-, Wind-, oder Wasserkraft. Um Wasserstoff zu erzeugen wird bei einem Verfahren (der sogenannten Elektrolyse) das Wasser in seine zwei Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Der Sauerstoff entweicht in die Luft, übrig bleibt Wasserstoff. Dieser wird vor Ort verdichtet, er ist unter hohem Druck gut lager- und transportierbar. Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung betont: "Klar ist, dass der Wasserstoff dabei aus erneuerbaren Quellen wie etwa Ökostrom erzeugt werden muss. Nur so gelingt uns die Energiewende und die Klimaneutralität 2040" 

Wasserstoff statt Diesel für Busse

Täglich kann die Anlage etwa 1.300 Kilogramm Wasserstoff produzieren. Damit können etwa 60 Busse betankt werden. Neben der Anlage entsteht in Wien-Simmering auch eine Wassestoff-Tankstelle für Busse und LKWs. Nicht nur Mobilitäts-, sondern auch Industriepartner können dann den Wasserstoff beziehen. Die bereits bestehende H2-Tankstelle in der Leopoldau wird dann auch von Wien-Simmering aus beliefert.

Wasserstoff betreibt in Zukunft auch Busse der Wiener Linien.
Wasserstoff betreibt in Zukunft auch Busse der Wiener Linien.
Denise Auer

Wasserstoff-Bus schon in Betrieb

Die Busse der Wiener Linien fahren bereits teilweise mit klimaneutralem Wasserstoff. Nach einer Testphase ist ab sofort der erste H2-Bus auf der Linie 39A im regulären Betrieb unterwegs.  Bis 2025 soll die Linie mit zehn Wasserstoff-Bussen emissionslos werden. 

Der Wasserstoff kann aber nicht nur den Mobilitätsbereich grüner machen. Im Kraftwerk Wien-Donaustadt wird im Rahmen eines weltweit ersten Betriebsversuchs Wasserstoff zum Erdgas beigemischt. Das Ergebnis klingt vielversprechend: Mit 15 Prozent Wasserstoff-Beimischung könnte man jedes Jahr etwa 33.000 Tonnen CO2 einsparen. 

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