Oberösterreich
Immer mehr Gemeinden heben neue "Pool-Steuer" ein
Im Frühjahr wird oft das Trinkwasser knapp. Grund: Zu viele Pools werden befüllt. In der Steiermark wird sogar über ein Neubau-Verbot diskutiert.
In der Steiermark hatte der zuständige Landesrat mit einer Forderung für Aufsehen gesorgt: Man solle den Neubau von Pools verbieten, um Trinkwassermangel beim Befüllen im Frühling vorzubeugen. In OÖ ist ein solches Verbot kein Thema, wie der zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) auf "Heute"-Anfrage mitteilte.
Er verwies auf andere Wege, mit denen der Verbrauch eingeschränkt oder besser gesteuert werden kann. Beispielsweise über bessere Information der Bevölkerung. In manchen Gemeinden dürfen die Besitzer von Pools nur zeitlich gestaffelt befüllen.
Bis zu 72 Euro pro Becken in Eberschwang
Auch eine so genannte "Pool-Steuer" wie es sie schon in Eberschwang gibt sei eine Möglichkeit. "Damit werden höhere Kosten gerade auch in der Reinigung des Poolwassers den Verursachern aufgebürdet und nicht der Allgemeinheit", so Kaineder. In Eberschwang (Bez. Ried im Innkreis) sind seit 2019 im Schnitt 54 Euro pro Becken fällig, weil u.a. das Wassernetz ausgebaut werden musste.
Die derzeitige Staffelung in Eberschwang ist so geregelt:
15 bis 20 Kubikmeter Pool sind rund 37 Euro
21 bis 40 Kubikmeter Pool sind rund 55 Euro
40+ Kubikmeter Pool rund 72 Euro
"Wir benötigen im Ort rund 380 Kubikmeter Wasser pro Tag. Im Frühjahr, wenn alle ihre Pools befüllen, schnellt dieser Wert auf bis zu 500 Kubikmeter in die Höhe", argumentierte Bürgermeister Josef Bleckenwegner (SPÖ) bei der Einführung 2019 und fügte an: "Das Wassernetz musste ausgebaut werden und wir haben dafür zwei neue Brunnen errichtet."
Als das Vorhaben bekannt wurde, war übrigens von maximal 100 Euro pro Becken (40 Plus Kubikmeter) die Rede. So viel ist es nun doch nicht geworden.
Klar ist aber: Das System aus Eberschwang hat sich bewährt. Wie "Heute" erfahren hat, haben bereits weitere Gemeinden eine Pool-Abgabe eingeführt.