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Was man bisher zum großen Garmin-Ausfall weiß
Seit Tagen können Nutzer von Garmin-Sportuhren Daten nicht mehr synchronisieren. Schuld ist ein Cyberangriff. Die Antworten zu den wichtigsten Fragen.
Garmin, Hersteller von GPS-Geräten und Sportuhren, mit Sitz in Schaffhausen, hat seit letztem Mittwoch mit massiven Problemen zu kämpfen. Mehrere Dienste des schweizerisch-amerikanischen Unternehmens sind seit Tagen offline, die Synchronisation von Nutzerdaten funktioniert nicht und die Firmen-Website, das Callcenter und offenbar auch Teile der Fabriken mussten abgestellt werden. Laut dem Tech-Newsportal Zdnet.com ist ein Cyberangriff mit sogenannter Ransomware für diese Ausfälle verantwortlich.
Wie Bleepingcomputer.com berichtet, ist die Ransomware namens Wastedlocker für das Tohuwabohu bei Garmin verantwortlich. Ransomware verschlüsselt Dateien und fordert dann ein Lösegeld von den Opfern. Hinter Wastedlocker soll die russische Hackergruppe Evil Corp stecken. Die Hacker aus Russland sollen von Bankkonten ihrer Opfer über 100 Millionen Dollar erbeutet haben. Die Gruppe ist laut dem FBI seit mehr als zehn Jahren aktiv. Die britische National Crime Agency bezeichnet sie als "gefährlichste Cyberkriminelle der Welt".
Millionen Nutzer von Garmin-Fitnesstrackern können ihre Aktivitätsdaten zurzeit nicht synchronisieren, da die Plattform Garmin Connect nur eingeschränkt funktioniert. Auch andere Funktionen und Plattformen von Garmin sind betroffen, wie eine Status-Website zeigt. Auch Piloten sind von dem Hack betroffen. Sie können laut Zdnet.com keine aktuelle Datenbankversion für die Flugzeugnavigationssysteme herunterladen.
Wie der Hersteller weiter schreibt, gebe es keine Hinweise darauf, dass Daten – darunter Fitness- oder Zahlungsdaten von Nutzern – betroffen sind. Daten, die zurzeit mit Fitnesstrackern erfasst werden, sind derzeit lokal gespeichert. Sie werden laut dem Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt synchronisiert.
Viele Nutzer reagieren verärgert auf die Ausfälle. Sie beklagen sich deshalb via Twitter darüber, dass ihre Uhr jetzt wertlos sei:
Nutzer kritisieren auch die Art, wie das Unternehmen kommuniziert:
Andere nehmen es mit Humor:
Und für wieder andere gibt es ein Sturm im Wasserglas:
Garmin hat den Cyberangriff bisher weder bestätigt noch dementiert. Man spricht nur von einem Ausfall. Via Twitter entschuldigte sich das Unternehmen für die Unannehmlichkeiten, die der Ausfall verursacht. Man arbeite durchgehend daran, Systeme und Funktionlität der Dienste wiederherzustellen. Einige Dienste und Server sind seit Montag, 27. Juli teilweise wieder verfügbar.