Haustiere
Gezielter Dackelblick: Hunde setzen Mimik bewusst ein
Der sogenannte Dackelblick lässt unser Herzchen hüpfen und uns Endorphine ausschütten. Aber jetzt kommts: Hunde wissen das und setzen ihn gezielt ein.
"Du kleines G'frast!" hört man uns, wenn der Aufschnitt vom Couchtisch verschwunden ist oder das Tischbein Zahnabdrücke aufweist. Doch dann? Achje, die Augenbrauen heben sich, die Augen werden größer und der Winkel von oben lässt das Augenweiss sichtbar werden: Der Dackelblick in Perfektion steht vor uns. Und wir? Tätscheln den Kopf des "kleinen G'frasts" und müssen schmunzeln. Eine britische Studie im Fachblatt "Scientific Reports" legt nun nahe, dass unsere Hunde Meister der Manipulation sind und genau wissen was sie tun.
Klar, Hunde kommunizieren mit uns tagtäglich über Körpersprache und kennen uns vermutlich besser, als wir uns selbst. Sie checken uns 24 Stunden täglich ab und können jede Bewegung und jede Mimik von Frauchen und Herrchen genau deuten. Durch die Domestizierung haben sich unsere Hunde die Fähigkeit des Blickkontakts, die entscheidend für die soziale Interaktion mit uns ist, im Laufe der Zeit immer besser angeeignet.
Der Wolf kann es nicht
Unsere Hunde haben uns also fest im Griff und wissen sehr wohl, wie sie zu Kuscheleinheiten und Leckerlis kommen. Der nächste Verwandte, der Wolf, kann das nicht. Wissenschaftler aus der britischen Universität von Portsmouth haben im Fachjournal „Proceedings“ veröffentlicht, dass der Muskel, der die innere Augenbraue hebt nur bei Hunden vorhanden sei. Bei Wölfen finden sich nur spärliche Muskelfasern und Bindegewebe.
Die Forscher vermuten, dass früher Hunde bevorzugt wurden, welche die Brauenbewegung beherrschten, und sich Menschen um diese mehr gekümmert haben. Nach und nach hat sich das Merkmal dann manifestiert. Tja, so ist es eben. Unsere Hunde wissen einfach, wie man uns um die Pfote wickelt.