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Was die neue Digitalsteuer jetzt für dich bedeutet

Die G7-Finanzminister haben sich auf eine neue Digitalsteuer verständigt. Das sei ein Fortschritt, werde aber auch Kunden treffen, so ein Experte.

Rene Findenig
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Facebook und Co. sollen künftig überall 15 Prozent Steuern zahlen.
Facebook und Co. sollen künftig überall 15 Prozent Steuern zahlen.
Reuters

Amazon, Apple, Facebook, Google und Co. sollen nach Wunsch der sieben führenden Industriestaaten (G7) weltweit mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Darauf haben sich die Finanzminister der G7-Länder am Wochenende verständigt. Der als "historischer Meilenstein" gefeierte Schritt geht mit einer Einigung einher, dass Großkonzerne künftig auch dort Steuern zahlen sollen, wo sie ihre Umsätze erzielen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der G7.

Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, sieht in der neuen Digitalsteuer tatsächlich "Potenzial". Seit 30 Jahren würden die Steuersätze, die man auf Gewinne anlegen könne, weltweit zurückgehen, so Felbermayr: "Dieser Unterbietungswettbewerb könnte vorbei sein." Man müsse aber am Boden bleiben, denn die 15 Prozent Steuer sei nicht hoch – eine von den USA geforderte Steuer von 21 Prozent sei in Europa bereits gescheitert.

"Dem einen Riegel vorschieben"

Betroffen sei nun "eine ganze Reihe" von Ländern in Europa wie Irland und Rumänien, die bisher weniger Steuer verlangen, so der Wirtschaftswissenschaftler. "Der Wettbewerb ist da, aber es wird immer schwieriger", so Felbermayr. Schon unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump habe es Versuche gegeben, "dem einen Riegel vorzuschieben", nun werde dies global umgesetzt. Felbermyr sah im "Morgenjournal" auf Ö1 aber auch vermehrt Modelle kommen, bei denen ein Unternehmen einfach ohne Sitz von den Cayman Islands aus Europa "bedienen" würden. Da müsse man sich etwas überlegen.

"Aber wenn es so kommt, ist es ein großer Fortschritt", so Felbermayr zur G7-Einigung: "15 Prozent sind natürlich wenig", so der Experte, vor allem wenn man bedenke, was der normale Steuersatz in europäischen Ländern sei. Aber, so der Experte, handle es sich um hochprofitable Unternehmen, wodurch die 15 Prozent wiederum viel Geld bedeuten würden – und das sei schließlich besser als gar kein Geld. Natürlich könnten und würden die Länder das höher ansetzen als die 15 Prozent, so der Experte. Allerdings: Zahlen werden es auch die Kunden. Es sei zu befürchten, dass "sich höhere Steuern bei der Preisgestaltung niederschlagen", so Felbermayr. 

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