Was das Nagelsmann-Aus für zwei ÖFB-Stars bedeutet

Schon am Donnerstag machten erste Meldungen die Runde, seit Freitagabend ist es fix: die Bayern stellten Coach Julian Nagelsmann trotz eines noch bis Sommer 2026 laufenden Vertrags frei. Sportvorstand Hasan Salihamidzic bezeichnete dies als seine "schwierigste Entscheidung", Bayern-Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn erklärte: "Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison infrage gestellt, aber auch über diese Saison hinaus. Deshalb haben wir jetzt reagiert." 

Während Nagelsmann und seine Freundin Lena Wurzenberger im Skiurlaub im Zillertal weilten, bastelten die Bayern-Bosse bereits am Rauswurf, der nun am Freitag vollzogen wurde. Mit Thomas Tuchel steht der neue Bayern-Trainer bereits fest, wird schon am Montag sein erstes Training leiten. 

Was wird aus Laimer und Sabitzer?

Doch was bedeutet der plötzliche und unerwartete Trainerwechsel für die zwei österreichischen Teamspieler Marcel Sabitzer und Konrad Laimer? Beide galten beziehungsweise gelten als Nagelsmann-Wunschspieler. An Laimers Situation dürfte sich trotz der Trainer-Rochade nichts ändern. Der Vertrag des 25-jährigen Leipzig-Leistungsträgers läuft mit Saisonende aus, deshalb ist der ÖFB-Star ablösefrei zu haben. Und wird wohl trotzdem nach München wechseln, auch wenn sein Ex-Coach nun nicht mehr beim deutschen Serienmeister aktiv ist. Laimer ist sich mit den Bayern bereits monatelang einig, eine Kehrtwende wird es nicht geben, auch wenn Leipzig-Manager Max Eberl immer wieder die leise Hoffnung durchklingen ließ, doch noch mit Laimer verlängern zu können. Als lauf- und kampfstarker Mittelfeldspieler ist der 25-Jährige eine Verstärkung für die Bayern – auch unter dem neuen Coach Thomas Tuchel. Dass dieser ein Veto gegen die ablösefreie Laimer-Verpflichtung einlegt, darf bezweifelt werden.  

Ganz anders dürfte die Situation bei ÖFB-Star Marcel Sabitzer aussehen, gilt Laimer nicht zuletzt als dessen direkter Nachfolger. Sabitzer, damals Leipzig-Kapitän, wurde im Sommer 2021 von Nagelsmann als deklarierter Wunschspieler zu den Bayern mitgenommen. Sabitzer konnte sich im stark besetzten Bayern-Mittelfeld aber nie durchsetzen, brachte es in eineinhalb Jahren zwar auf 54 Pflichtspiele für die Münchner – meist jedoch nur Kurzeinsätze. Er verbuchte nur zwei Tore und zwei Assists. 

Im Winter folgte schließlich die Leihe zu Manchester United, wo Sabitzer als kampfstarker zentraler Mittelfeldspieler aufblüht, bereits neun Partien für den englischen Premier-League-Klub bestritt. Schon unter Nagelsmann galt Sabitzer als Abgangskandidat, könne die Münchner für kolportierte 20 Millionen Euro trotz eines noch bis 2025 laufenden Vertrags verlassen. Möglicherweise greifen die "Red Devils" zu. Laimer wäre jedenfalls der Ersatzmann.