Fussball
Warum ohrfeigte Coach Kühbauer Torschütze Fountas?
Emotionale Szenen in Hütteldorf! Rapid siegte gegen Wolfsberg 3:0, Coach Kühbauer ohrfeigte Triple-Torschütze Fountas trotzdem. Was ist der Grund?
Fest steht: Fountas hat sich nichts vorzuwerfen. Mit seinem Triplepack (22., 52., 53.) schoss er die Grün-Weißen im Alleingang zum 3:0 gegen den WAC. Nach dem ersten Saisonsieg hat Rapid vier Zähler am Konto und klettert in der Bundesliga-Tabelle auf Platz sechs. Auch für das Rückspiel in der dritten Quali-Runde zur Europa League gegen Famagusta (Hinspiel: 3:0) gibt das Selbstvertrauen.
Aber warum kassierte Fountas bei seiner Auswechslung in der 58. Minute von Coach Didi Kühbauer eine saftige Ohrfeige? "Er weiß, um was es geht. Das wissen nur wir beide, wir haben ein gutes Verhältnis", stellt der Rapid-Trainer im "Sky"-Interview klar. Fountas nahm die Attacke jedenfalls nicht persönlich, quittierte die Watsche mit einem Lächeln.
"Er steht sich oft selbst im Weg"
Kühbauer erklärt seine kuriose Maßnahme mit pädagogischen Gründen: "Er ist ein Spieler, der sich oft selbst im Weg steht. Er hat unglaubliche Fähigkeiten. Aber wenn etwas nicht funktioniert, haut er oft die Flinte ins Korn. Wenn er nicht funktioniert, trifft er aus zwei Metern keinen Apfelbaum. Er ist manchmal sein größter Feind, ich will sein bester Freund sein."
Nicht der beste Freund ist Kühbauer beim Thema Video-Referee. Der VAR gab nämlich das vermeintliche 1:0 durch Arase in der 16. Minute nicht – wegen eines Foulspiels zuvor. Nach dem tatsächlichen 1:0 von Fountas wurde es dann auf der Rapid-Bank emotional. Kühbauer sah ebenso wie seine Assistenten Gelb.
"Mein Trainerteam sind meine Freunde und meine Kollegen. Ich habe nicht bemerkt, dass alle anderen auch eine Gelbe kassiert haben", grinste Kühbauer nach dem Spiel. Nachsatz: "Die VAR-Regeln sind wohl noch immer etwas unausgegoren." Eine Weiterentwicklung fordert er von seiner Mannschaft, wenn es um die ersten 20 Minuten geht. "Wir werden nicht immer so drüberkommen. Aber insgesamt war es ein gutes Spiel in Anbetracht dessen, dass wir aus dem letzten Loch pfeifen."