Wien
Warnung vor Radikalen und Extremisten bei Corona-Demos
Das Innenministerium warnt vor "radikalen Gruppen", die sich heute unter die bis zu 30.000 Corona-Demonstranten mischen könnten.
Laut Verfassungsschutz wollen sowohl rechts- als auch linksextremistische Gruppierungen die Versammlungen unterwandern. Diese "radikalen Kräfte" würde die Versammlungsfreiheit missbrauchen, um teilweise Verschwörungstheorien und extremistisches Gedankengut zu verbreiten, warnte ÖVP-Innenminister Karl Nehammer.
Reichsbürger und Identitäre
Unter anderem würden sich unter den mobilisierenden Gruppierungen Vertreter des Schwarzen Blocks, aber auch staatsfeindliche Verbindungen wie die Reichsbürger-Bewegung befinden. Von rechtsextremer Seite wurden vor allem die Identitäre Bewegung und "Die Österreicher DO5" genannt.
„"Dass die Menschen das Corona-Virus satt haben darf nicht zum Geschäftsmodell für radikale Kräfte in Österreich werden." - Nehammer“
Nehammer kündigt an, sämtliche Verstöße gegen die Corona-Regeln - etwa gegen die Masken- oder Abstandspflicht - nicht zu tolerieren und konsequent anzuzeigen. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz stehen, im Bereich der beiden Parlamentsgebäude wird es ein Platzverbot geben ("Heute" hat berichtet).
Hinweis in eigener Sache: "Heute" berichtet hier LIVE von der Riesen-Demo.
Allein 20.000 Demonstranten wollen heute gegen die Corona-Einschränkungen der Regierung am Wiener Heldenplatz demonstrieren. Zwischen 14 und 19 Uhr will der Demo-Zug eine Runde am Ring entgegen der Fahrtrichtung absolvieren.
"Für ein freies Österreich"
Ebenso wird es den ganzen Tag über eine Standkundgebung unter dem Motto "Für ein freies Österreich" am Maria-Theresien-Platz geben und einen Demonstrationszug mit dem Titel "Zur Verteidigung unserer Rechte gegen willkürliche verhängte und verfassungswidrige Maßnahmen", der ab 13 Uhr vom Heldenplatz den Ring in Fahrtrichtung gehen will.
Im Bereich Kärtner Straße und Stephansplatz findet von 10 bis 14 Uhr eine "Kunst-Demonstration, für strengere Corona-Maßnahmen" statt, gerechnet wird mit rund 500 Teilnehmern. Außerdem sollen noch weitere kleine Sternmärsche, die vom Stadtrand in die Wiener City führen, geplant sein.
Erstmals findet auch eine kleine Gegendemo mit dem Titel "Keine Bühne für Verschwörungsideolog:innen" mit bis zu 300 Teilnehmern statt. Diese soll ein Marsch vom Kohlmarkt über den Michaelerplatz bis zum Josef-Meinrad-Platz werden.