Es ist ein unwürdiges Schauspiel: Terroristen der Hamas übergeben vier Leichen ihrer Opfer, die sie monatelang gehortet haben, an Israel. Sie machen daraus eine große Show, dabei sind es unter anderem die Leichname eines Babys (Kfir, 9 Monate alt) und von Ariel (4 Jahre alt).
Dazu wird Musik gespielt, es herrscht festliche Atmosphäre. Die Särge werden auf einer Bühne präsentiert.
Die Empörung ist weltweit groß. In Wien sagt der israelische Botschafter David Roet zu "Heute": "Das schreckliche Spektakel, das die Hamas heute Morgen veranstaltet hat, indem sie die sterblichen Überreste in einer grotesken Inszenierung zur Schau stellte, unterstreicht die Brutalität und Unmenschlichkeit dieser Terrororganisation. Der tragische Fall von Shiri Bibas und ihren beiden kleinen Söhnen Ariel und Kfir, die im Oktober in ihren Schlafanzügen aus ihrem Haus entführt wurden und des 83 Jahre alten Oded Lifshitz, ist eine erschreckende Erinnerung an die unsägliche Grausamkeit der Hamas."
Noch sind die Identitäten der Toten nicht bestätigt, dennoch sagt der Diplomat weiter: "Es kann keine Rechtfertigung, keine Toleranz und keine Zweideutigkeit geben, wenn es darum geht, denjenigen entgegenzutreten, die Zivilisten in einer Weise entführen, ermorden und entmenschlichen, wie seit den dunklen Zeiten des 20. Jahrhunderts nicht mehr."
Gespenstisch: In den Straßen Gazas, auf dem Gebiet, in dem seit mehr als 500 Tagen noch immer Geiseln aus Israel, aber auch aus Österreich, gefangen gehalten werden, war der Jubel groß. Tausende Schaulustige versammelten sich, um die Särge der Toten zu sehen. Darunter auch viele Kinder im Alter der Toten – sie waren fasziniert von den Waffen der Terroristen.
„Stehen Sie auf Seite derjenigen, die Babys ermorden?“David RoetIsraels Botschafter in Österreich
Botschafter Roet mahnt: "Diejenigen, die der Hamas auf den Straßen Europas, auch in Österreich, zugejubelt haben, stehen nun vor einer klaren moralischen Entscheidung: Stehen sie auf der Seite derjenigen, die Babys ermorden, oder stehen sie auf der Seite der Menschlichkeit?"
Am Samstag soll es zur Freilassung der österreichischen Geisel Tal Shoham kommen. Er wurde am 7. Oktober 2023 von Hamas-Schlächtern entführt. Er soll noch am Leben sein. Im Gegensatz zu mehr als 2.000 Menschen, die an diesem Oktobersamstag vor 500 Tagen ums Leben kamen.