AfD im Aufwind

Wahlen in Sachsen und Thüringen – das musst du wissen

Am Sonntag finden in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen Landtagswahlen statt.

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Wahlen in Sachsen und Thüringen – das musst du wissen
In Thüringen will Björn Höcke mit der AfD die Landtagswahl gewinnen und Ministerpräsident werden.
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Sachsen und Thüringen stehen vor einer historischen Wahl. Am Sonntag könnten die Wähler bei den Landtagswahlen in den beiden ostdeutschen Bundesländern ein politisches Erdbeben auslösen. Zum ersten Mal könnte nämlich die AfD in einem Bundesland zur stärksten Kraft werden. Hier die wichtigsten Punkte:

Wie ist die Ausgangslage?

Die AfD steht in beiden Bundesländern kurz vor einem historischen Erfolg: In Thüringen führt sie in den Umfragen mit rund 30 Prozent und könnte die Wahl gewinnen. Und auch in Sachsen ist die AfD der CDU dicht auf den Fersen. Dass eine Partei, deren Landesverbände sowohl in Thüringen als auch in Sachsen vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft werden, in einem deutschen Bundesland zur stärksten Kraft wird, wäre eine Zäsur.

Neben der AfD dürfte auch das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gut abschneiden. Ähnlich wie die AfD punktet auch sie bei den enttäuschten Wählern. Umfragen sehen das BSW in beiden Bundesländern an dritter Stelle hinter AfD und CDU.

Warum sind die Wahlen so wichtig?

Die Wahlen sind ein Test für die etablierten Parteien und ein Gradmesser dafür, wie groß in Ostdeutschland die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik der Bundesregierung ist. Für die Ampelkoalition sieht es düster aus: SPD, Grüne und FDP drohen in Thüringen und Sachsen massive Verluste.

Wer sind die zentralen Figuren?

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der umstrittene Politiker Björn Höcke. Der AfD-Spitzenkandidat in Thüringen, der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird und mit seiner provokativen Rhetorik polarisiert, steht kurz vor dem großen Triumph. Bei einem Wahlsieg der AfD will er Ministerpräsident werden, was die anderen Parteien aber verhindern wollen.

Der amtierende Ministerpräsident Bode Ramelow von den Linken ist in Thüringen zwar äußerst beliebt, er kämpft aber gegen den Abwärtstrend seiner Partei an und dürfte laut Umfragen zu den Verlierern gehören. In Sachsen kämpft der amtierende Ministerpräsident Michael Kretschmer darum, die CDU an der Macht zu halten und die AfD auf Abstand zu halten.

Welche Themen dominieren den Wahlkampf?

Eines der zentralen Themen ist die Migration und das damit verbundene Gefühl von Unsicherheit. Der Messeranschlag von Solingen, bei dem ein Asylbewerber bei einem Stadtfest drei Menschen tötete und acht weitere verletzte, hat die Debatte um Migration und Asylpolitik zusätzlich verschärft. Experten rechnen damit, dass dies vor allem der AfD und auch dem BSW helfen dürfte. Mit ihren radikalen Forderungen profitierten die beiden Parteien schon vor dem Attentat von der Frustration vieler Bürger beim Thema Einwanderung.

Auch der Ukraine-Krieg beschäftigt die Wählerschaft in Ostdeutschland, wo die Sehnsucht nach Frieden ausgeprägter und auch das Verständnis für Russland größer ist als im Westen. Forderungen vom BSW und der AfD nach Friedensgesprächen und einem Ende der Waffenlieferungen kommen darum bei vielen gut an.

Wie könnte die Regierungsbildung aussehen?

Sollte die AfD zur stärksten Kraft werden und auch das BSW so gut abschneiden, dass die beiden Parteien zusammen 50 Prozent der Stimmen erhalten, wird eine Regierungsbildung extrem schwierig. Weder die Parteien der Ampelkoalition, SPD, Grüne und FDP, noch die CDU sind bereit, mit der AfD zu koalieren.

Die Bildung einer Regierung mit einer stabilen Mehrheit ist dann kaum mehr möglich. Denkbar sind Bündnisse zwischen Parteien, die ideologisch sehr weit voneinander liegen, etwa der CDU mit dem BSW, was für beide riskant wäre. Es droht ein langes Ringen um Macht und Einfluss, und selbst eine Minderheitsregierung könnte am Ende nicht ausgeschlossen werden.

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    • Am Sonntag finden in Sachsen und Thüringen Landtagswahlen statt, bei denen die AfD laut Umfragen kurz vor einem historischen Erfolg steht und erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland werden könnte
    • Die Wahlen gelten als Gradmesser für die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik, und eine Regierungsbildung könnte schwierig werden, da keine der etablierten Parteien bereit ist, mit der AfD zu koalieren
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