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Während er Kinder rettete, verlor Helfer selbst alles

Sandi Zajc rettet in Slowenien 22 Kindergartenkinder vor den schweren Überschwemmungen. Während des Einsatzes verlor der Feuerwehrmann selbst alles. 

Sandi Zajc gehört zu den Feuerwehrmännern, die in Slowenien 22 Kindergartenkinder aus den Fluten retteten.
Sandi Zajc gehört zu den Feuerwehrmännern, die in Slowenien 22 Kindergartenkinder aus den Fluten retteten.
Facebook/PGD Mengeš

Seit Tagen wütet in Slowenien ein heftiges Unwetter – für Aufsehen sorgt derzeit die Rettung von 22 Kleinkindern aus einem überfluteten Kindergarten in der Gemeinde Mengeš.

Insbesondere die Geschichte von Feuerwehrmann Sandi Zajc bewegt. Seit 15 Jahren bekämpft er als Freiwilliger in Uniform Flammen und rettet Menschenleben. Die aktuelle Unwetter-Situation sei aber auch für ihn neu, erzählt er dem slowenischen Newsportal N1. "Das Wasser stieg wie in einem Film, es wurde von Minute zu Minute höher. Es war überall."

22 Kleinkinder gerettet

Die Feuerwehren hätten eine riesige Menge von Anrufen erhalten, sagt Zajc. "Die Menschenleben hatten für uns Priorität. Wir gingen von Haus zu Haus und retteten ältere und gebrechliche Menschen, dann erhielten wir auch einen Hilferuf aus dem Kindergarten."

Die Kinder seien verängstigt gewesen, hätten geweint und nach ihren Eltern gefragt. "Das Wasser stand bereits sehr hoch, wir konnten mit dem Feuerwehrauto nicht zum Kindergarten gelangen. Also liehen wir von einem Bauern einen hohen Traktor und trugen die Kinder eines nach dem anderen zum Anhänger. Es war rührend. Es gelang uns, alle in Sicherheit zu bringen."

"Alles, was wir 20 Jahre lang investiert haben, ist zerstört"

Nach einer intensiven Nacht voller Rettungs- und Hilfsaktionen erlebte Sandi Zajc zu Hause einen Schock. Sein eigenes Haus war mit ungefähr zwei Metern Wasser gefüllt und voller Schlamm. "Alles, was wir zwanzig Jahre lang in das Haus investiert haben, ist zerstört. Alles, was man anfassen kann, Dokumente, Kleidung, Elektronik. Aber auch alle Bilder und andere Erinnerungsstücke sind zerstört."

Während er selbstlos anderen half, zerstörte das Unwetter das Haus der Familie, in dem er mit seiner Frau, zwei Kindern im Primarschulalter sowie seinen Schwiegereltern lebte. Das Haus müsse nun vollständig renoviert werden. "Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, das Haus wiederherzustellen, aber es wird auf jeden Fall sehr lange dauern."

Fast hätte er auch seinen Schwiegervater in den Fluten verloren. Dieser wurde unter einem Schrank eingeklemmt, als er versuchte einige Dinge zu retten. So schnell stieg das Wasser. Er schrie um Hilfe, aber niemand konnte ihn hören. Fast wäre er ertrunken, konnte sich aber noch rechtzeitig befreien und durch das Fenster entkommen.

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    Ein schwere Murenabgang hat in der Steiermark ein Haus weggerissen.
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    extremwetter.tv

    Riesige Solidarität mit Sandi

    Trotz des herben Schicksalsschlags würde Sandi Zajc jederzeit wieder gleich handeln, wie er sagt. "Feuerwehrleute machen alles mit dem Herzen, wir denken nicht nach, wenn wir einen Anruf bekommen. Wir sind 24 Stunden am Tag verfügbar. Ob das Mittagessen gerade auf dem Tisch steht oder nicht, wir stehen auf und gehen. Wir machen das umsonst. Aber das alles macht es wieder wett, wenn man weiß, dass man jemandem das Leben gerettet hat." Er sei froh, dass seine gesamte Familie wohlauf sei.

    Der Familienvater erfährt eine riesige Welle der Solidarität. Kollegen, Nachbarn, Freunde und weitere Bekannte seien ihm, seiner Frau und seinen Kindern bisher zu Hilfe gekommen. Seine Feuerwehrorganisation PGD Mengeš veröffentlichte in den sozialen Medien einen Spendenaufruf für den Wiederaufbau von seinem Zuhause. Zahlreiche Male wurde der Post geteilt und unzählige weitere Spendenaufrufe sind neu dazugekommen.

    Dem slowenischen Ministerpräsident Robert Golob zufolge habe das Adria-Land "die wahrscheinlich größten Schäden durch eine Naturkatastrophe in der Geschichte des (seit 1991) unabhängigen Sloweniens" erlitten. Der Gesamtschaden werde voraussichtlich umgerechnet rund 480 Millionen Franken übersteigen, schätzte er. Beschädigt seien vor allem die Straßen- und Energieinfrastruktur sowie Hunderte Wohngebäude.

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