Salzburger Justizanstalt

Wächter schmuggelten Handys & Spirituosen in den Häf'n

Die beiden Beamten mussten am Dienstag vor Gericht. Auch der Insasse muss mit juristischen Folgen rechnen.

Newsdesk Heute
Wächter schmuggelten Handys & Spirituosen in den Häf'n
Die unerlaubte Übergabe an einen Häftling waren laut dem Verteidiger "Freundschaftsdienste".
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Zwei Wachbeamten wurden am Dienstagvormittag am Salzburger Landesgericht verurteilt. Einer ließ sich in Paketen fünf Mobiltelefone ins Gefängnis in Puch-Urstein schicken. Der Andere Vodka sowie Whiskey in Flaschen.

Ihre Schmuggelware übergaben sie an einen Häftling. "Rückwirkend gesehen kann man nur sagen, dass es eine dumme Aktion war. Ein wirkliches Motiv erschließt sich nicht", sagt der Anwalt der Angeklagten gegenüber ORF. Es seien Freundschaftsdienste gewesen.

Nicht ins Gefängnis

Die Justizwächter bekamen Haftstrafen von sieben und zehn Monaten, jedoch auf Bewährung. Selbst in Haft müssen somit aktuell nicht. Beide entschuldigten sich vor Gericht und gestanden. Weiters führte die lange Verfahrensdauer sowie die Unbescholtenheit beider zu dem milderen Urteil, das nur knapp über dem absoluten Minimum liegt, das für eine solche Tat vorgesehen ist.

Einer der Beschuldigten hat seine Stelle freiwillig aufgegeben, der andere wurde suspendiert. Vorerst darf er bei der Justizwache bleiben, allerdings läuft aktuell ein Disziplinarverfahren gegen ihn beim Innenministerium. Erst danach wird klar, ob er seinen Job behalten darf. Die Justizanstalt hat seit dem Fall strengere Kontrollen eingeführt.

18 Mal vorbestraft

Der Insasse, der die Schmuggelware bekommen hat, ist ein 35-jähriger bosnischer Staatsbürger. Er ist 18 Mal vorbestraft und musste bereits mehrere Haftstrafen absitzen. Aktuell ist er in einer anderen Justizanstalt in Graz-Karlau.

Auch er muss sich wegen der Mobiltelefone und den Spirituosen vor Gericht verantworten. Er soll die beiden Wachen unabhängig voneinander angestiftet haben. Der Verteidiger von ihnen behauptet, dass sie nichts von den Geschäften des jeweils anderen wussten.

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