Schließung gestoppt
Wachzimmer Keplerplatz – Innenminister zieht Notbremse
Abbruch der Favoritener Hotspot-Polizeiinspektion sorgt für Wirbel bei der FPÖ. Nun zieht der Innenminister die Notbremse: Betrieb bis auf Weiteres.
Die Polizeiinspektion (PI) Keplergasse ist in einem desolaten Zustand. Es gibt einen Abriss-Bescheid der Stadt Wien, spätestens Ende August muss das Haus geräumt werden. Rund 40 Beamte müssen mit Sack und Pack raus, ziehen im ersten Schritt auf den weit entfernten Verteilerkreis um. Ein "Skandal", wie die FPÖ meint. Sie befürchtet ein "Sicherheitsvakuum" – "Heute" berichtete.
Wiener Polizei beruhigt
"Die Polizeiinspektion Keplergasse wird im Zuge der Modernisierungsoffensive für Objekte der Wiener Polizei völlig neu errichtet und ausgebaut. Während der Neuerrichtung der PI Keplergasse wird die Polizei ein Ersatzquartier in unmittelbarer Nähe zur aktuellen Dienststelle in der Columbusgasse 7 beziehen. Von diesen notwendigen Maßnahmen sind knapp 40 Exekutivbedienstete betroffen", heißt es von der Landespolizeidirektion Wien (LPD Wien) auf "Heute"-Anfrage.
Polizisten "nur wenige Wochen" am Verteilerkreis
Nachdem das Ersatzquartier aber nicht zeitgerecht bezugsfertig ist und noch gewisse Umbauarbeiten abgewartet werden müssen, ziehen die rund 40 Polizisten "für wenige Wochen" zwischenzeitlich auf den Verteilerkreis um. Sobald die Dienststelle in der Columbusgasse fertig bezogen sei, werde dort wie in jeder Wiener Polizeiinspektion regulärer Parteienverkehr möglich sein, betont die LPD Wien.
„Sicherheit schaffen Polizistinnen und Polizisten im öffentlichen Raum und nicht eine Polizeiinspektion“
"Ungeachtet dessen werden zu jeder Zeit sämtliche Streifendienstmaßnahmen in dem Rayon im vollen Umfang aufrechterhalten. Insbesondere werden auch die vielfältigen polizeilichen Maßnahmen der Wiener Polizei für die öffentliche Sicherheit im dortigen Rayon trotz der notwendigen Umbaumaßnahmen unvermindert aufrechterhalten. Sicherheit schaffen Polizistinnen und Polizisten im öffentlichen Raum und nicht eine Polizeiinspektion", so die LPD Wien am Mittwoch.
Nach Kritik ist nun alles anders
Nach massiver Kritik aus Politik und Bevölkerung ist nun aber alles anders: Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zog am Mittwochabend die Notbremse, die Polizeiinspektion Keplergasse bleibt am bisherigen Standort vorerst in Betrieb.
"Der Neubau wird erst dann realisiert werden, wenn ein adäquates Ersatzquartier in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort gefunden ist. Erst dann, wenn dieser grundlegende Aspekt gesichert ist, kann an einen Neubau gedacht werden", heißt es. "Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität. Ich habe daher die Landespolizeidirektion Wien beauftragt, die eingeleiteten Maßnahmen sofort zu stoppen und damit für Sicherheit zu sorgen", so Karner.