Interview über Erb-Streit
"Vorwurf lässt mich nicht kalt" – Lauda-Witwe packt aus
In einem jahrelang andauernden Erbschaftsstreit über ihren Pflichtanteil aus dem Nachlass von Niki Lauda, musste sich Witwe Birgit einiges anhören.
Vor knapp vier Jahren begann der Rechtsstreit um das Erbe von Formel-1-Legende Niki Lauda. Witwe Birgit brachte 2020 eine Pflichtteilsklage gegen die Privatstiftung Lauda ein. Nach einem jahrelangen Verfahren steht nun fest, dass Lauda den Anteil bekommt, der ihr zusteht. Wie von "Heute" berichtet, handelt es sich dabei wohl um 16 Prozent des Vermögens, das "im deutlich dreistelligen Millionenbereich" liegen soll.
Lauda bedauert Rechtsstreit
Am kommenden Montag (20.05.) jährt sich der Todestag von "Niki Nationale" zum fünften Mal. Im Interview mit der "Krone"-Journalistin Conny Bischofsberger spricht die Witwe über bewegte Zeiten – das Leben mit Niki Lauda und dem Rechtsstreit um ihren Pflichtanteil. Über das Verfahren sagt sie, dass niemand um den Nachlass streiten wolle. Aber als langjährige Gattin – elf Jahre lang war sie mit dem früheren Rennsportler verheiratet – stehe ihr ein gesetzlicher Pflichtteil zu. "Ich bedaure es, dass ich diesen vor Gericht erkämpfen und einfordern muss", so Lauda. Sie sei stets zu Gesprächen bereit gewesen und sei es nach wie vor.
Zu den von der Gegenseite geäußerten Vorwürfen, sie sei – sinngemäß – eine geldgierige Witwe, erklärt Lauda, dass sie derartige Vorwürfe "nicht ganz kalt" lassen würden. Andrerseits müsse man so etwas aushalten, "ob's nun weh tut oder nicht".
Bedeckt hält sie sich zu Gerüchten, wonach Lauda ihren aktuellen Partner Marcus Sieberer heiraten und die Schweiz ziehen wolle. Im Zuge dessen habe sie im aktuellen Verfahren auf Geld verzichtet. "Ich wüsste auch nicht, was eine Heirat mit dem Pflichtteil zu tun hätte", so Lauda. Bischofsberger wirft ein, dass es sich hierbei um andere Zahlungen handeln solle, die die Witwe nur dann bekommen solle, falls sie keine neue Ehe eingeht. Eine erneute Hochzeit sei "Privatsache". "Alles andere wird die Zukunft weisen", sagt Lauda zur "Krone".
Erinnerungen an den Tod von Niki Lauda
In dem Gespräch spricht die Witwe auch über die letzten Tage und Stunden Laudas, die dieser im Universitätsspital in Zürich verbracht hat. Lauda sei "sehr, sehr schwach" gewesen. Verbal habe man sich mit ihm nicht mehr austauschen können. Dass eine Genesung nicht mehr möglich war, sei schon seit mehreren Monaten klar gewesen.
Niki selbst habe den Tod pragmatisch gesehen und diesen oft mit einem Computer verglichen. Dieser gebe nach einiger Zeit eben auch den Geist auf. "Für ihn war klar, dass danach Schluss ist. Ich hingegen glaube, dass unsere Energie bleibt, dass unsere Seelen auch nach dem Tod verbunden bleiben", so die Witwe. Auch heute, rund fünf Jahre nach seinem Tod sei sie er noch sehr präsent in ihrem Leben. "Die Verbindung mit einem Menschen endet nicht, weil er stirbt. Aber natürlich, das Leben geht Gott sei Dank weiter", so Birgit Lauda.