Wirtschaft
Vorsicht – Einkaufswagerl-Trick macht wieder die Runde
2018 machte eine miese Masche mit Einkaufswagerln in Supermärkten die Runde. Nun kehrt sie zurück, warnt ein Leser. Er schildert, wie das passiert.
Alle kennen es: Manchmal lässt man den Einkaufswagen einfach kurz im Gang stehen, läuft zwei Gänge weiter, holt das Gewünschte aus dem Regal und kehrt dann zum Wagen zurück. Man denkt sich meistens nichts dabei. Darum war das, was "20 Minuten"-News-Scout M.S. (24) in einer Migros-Filiale an der Zähringerstraße in Bern am Samstag passierte, nachdem er seinen Einkaufswagen kurz unbeaufsichtigt gelassen hatte, schon etwas merkwürdig, auch wenn von seinem Einkauf selbst nichts fehlte.
"Als ich den Wagen zurückbringen und den Zweifränkler rausnehmen wollte, war ich baff. Denn da war auf einmal eine 10-Lira-Münze drin." S. dachte anfangs, er habe einfach nur einen falschen Einkaufswagen genommen, aber da er immer seinen Rucksack in den Wagen lege, sei eine Verwechslung ausgeschlossen. "Die zwei Franken sind mir egal, etwas erbärmlich finde ich das Ganze aber schon", fügt S. hinzu. Er habe sich dann beim Ladenpersonal gemeldet, das ähnlich überrascht war wie er selbst. Die Filiale will jetzt verschärft darauf achten, ob so etwas noch mal passiert.
Leser fand Fälle auch anderswo
M.S. hat die Sache dann nicht losgelassen. Der 24-Jährige recherchierte im Internet und wurde fündig: Bereits im Jahr 2018 berichtete "Focus" über ähnliche Fälle in Rewe-Filialen. Anders als im Fall von S. wurden dort aber kleine Unterleg-Scheiben in das Münzfach des Einkaufswagens gelegt und keine Lira-Stücke. Vermutlich sind die auch deutlich leichter zu besorgen, schließlich wurde ein Großteil der Lira-Münzen mit Einführung des Euros schon im Jahr 2002 aus dem Verkehr gezogen. "Ich habe eigentlich nie Bargeld dabei, deswegen nervt mich das Ganze noch mehr. Jetzt brauche ich einen neuen Zweifränkler", fügt S. lachend hinzu.
Ob es sich um einen Einzelfall handelt, bleibt allerdings unklar, scheint aber unwahrscheinlich, denn diese "Masche" lohnt sich erst im großen Stil – zwei Franken oder zwei Euro allein sind kaum lohnenswert. Auch in Österreich sind solche Fälle bekannt. Und die Polizei hatte in der Vergangenheit auch vor anderen Vorfällen gewarnt. Während Autobesitzer nichtsahnend den Wochenendeinkauf erledigten, räumten Diebe etwa seelenruhig deren Auto aus. Der Hintergrund: Das Funksignal der Autofernbedienung wird mittels Störsender abgefangen, weshalb der Wagen sich erst gar nicht verriegelt.