Wien
Warum dieser Radweg im Netz für Kopfschütteln sorgt
Als "Fehler-Wimmelbuch" bezeichnen Radfahrer die Gestaltung des neuen Radwegs bei der Stubenbrücke (City). Kritik kommt auch von der Radlobby.
Die Sanierung der Stubenbrücke, die die Innere Stadt mit der Landstraße verbindet, ist abgeschlossen und damit sind auch die Bodenmarkierungen für den Ein-Richtungs-Radweg zurückgekehrt. Im Netz sorgt die Malerei für Kopfschütteln – kein Wunder: Die blauen runden Piktogramme am Boden, die eine Benützungspflicht für Radfahrer anzeigen, passen mit dem eckigen Hinweisschild (Fahrbahn darf benützt werden) nicht zusammen.
"Piktogramme werden häufig als zusätzlicher Hinweis auf einen Radweg aufgetragen, insbesondere wenn Bereiche für Fußgänger und Radfahrer eng nebeneinander liegen bzw. sich diese kreuzen. Grundsätzlich nichts Außergewöhnliches", erklärt der ÖAMTC. "Allerdings wäre es empfehlenswert, die Piktogramme bei Radwegen ohne Benützungspflicht entsprechend dem Hinweiszeichen quadratisch auszuführen, um Irritationen zu vermeiden", empfiehlt der Verkehrsclub.
Fehler wird behoben
Auf "Heute"-Anfrage räumt die MA 28 einen Fehler ein, "die Änderungen sind schon in Auftrag gegeben, die beauftragte Firma wird im Laufe der nächsten Woche, die 'runden' Piktogramme in 'eckige' Piktogramme ummarkieren", erklärt eine Sprecherin. Damit wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
Radlobby fordert Neugestaltung
Aber noch etwas stößt der Community auf. Die Breite des Radweges entspricht mit einem Meter gerade einmal der Mindestbreite. "Es handelt sich demnach nicht um die radfahrerfreundlichste Ausführung, ist aber nach der geltenden Richtlinie (RVS 03.02.13 Radverkehr) zulässig", kommentiert der ÖAMTC den Radweg. "Überholen ist hier schwierig", kritisiert auch Radlobby-Sprecher Roland Romano. Aber nicht nur das: "Man hätte die Sanierung zum Anlass nehmen können, um die Fläche auf der Stubenbrücke bzw. Weiskirchnerstraße völlig neu aufzuteilen", findet der Sprecher. "Hier gehören stadteinwärts und -auswärts zwei ordentliche Radwege errichtet", findet Romano. Besonders prekär sei die Situation von der Wollzeile kommend Richtung Landstraßer Hauptstraße. "Hier kommen sich Radfahrer und Fußgänger täglich in die Quere, der Bereich vor der Bushaltestelle gehört dringend entflechtet", fordert der Experte. Ein entsprechendes Konzept liege schon in der Schublade. Romano hofft, dass die wichtige Route bald im Radbauprogramm der Stadt aufgenommen wird.