Offener Brief

"Vorarlberg" – Grünen-Politikerin geht auf ORF-Duo los

In "Willkommen Österreich" nahm das ORF-Duo Grissemann und Stermann zuletzt die Grünen-Politikerin Sandra Schoch aufs Korn. Diese kontert jetzt.

Heute Entertainment
"Vorarlberg" – Grünen-Politikerin geht auf ORF-Duo los
Wegen "Vorarlberg": Grünen-Politikerin Sandra Schoch geht auf Grissemann & Stermann los.
ORF/Hans Leitner/Screenshot ("Heute"-Collage)

Sie provozieren, polarisieren und bewegen seit über 30 Jahren. Und auch wenn ihre "Gags, Gags, Gags" nicht immer ins Schwarze treffen, eines tun Christoph Grissemann und Dirk Stermann nicht: Sie lassen niemanden kalt.

In der vergangenen Ausgabe ihrer Talkshow "Willkommen Österreich" hatte das ORF-Duo die Grünen-Politikerin Sandra Schoch auf dem Kieker. Diese wehrt sich nun in einem Offenen Brief.

In ihrer Sendung hatten Grissemann und Stermann Witze über die 53-Jährige gemacht. Die Steilvorlage lieferte ein "leicht weinerliches" Interview der Bregenzer Vizebürgermeisterin im Rahmen der Vorarlberger Landtagswahlen, in dem mehrfach "Voraberg" statt "Vorarlberg" gesagt hatte. Ein sprachlicher Fauxpas, der jedoch keiner war, wie Schoch nun auf X (vormals Twitter) klarstellt.

"Meine vermeintlichen Ausspracheprobleme haben nichts mit dem Bregenzer Dialekt zu tun. Tatsächlich sind sie eine Folge einer neurologischen Stimmstörung, die als spasmodische Dysphonie vom Adduktor-Typ bekannt ist", erklärt die Grünen-Politikerin. Diese Erkrankung verursache unwillkürliche Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur und beeinträchtige den Sprechvorgang massiv, besonders bei bestimmten Vokalkombinationen und mehrsilbigen Worten wie "Vorarlberg", so Schoch.

An das ORF-Duo gerichtet: "Was für sie wie 'weinerliches' Sprechen wirkt, ist in Wirklichkeit ein offener Kampf vor der Kamera, verständlich sprechen zu können."

Schoch kritisiert offen die mangelnde Recherche im Vorfeld. "Ihre Sendung hätte die Möglichkeit gehabt, sich zu entscheiden, sich über gesundheitliche Einschränkungen von Menschen lustig zu machen oder sich mit den realen Sorgen vieler Menschen mit den Machtverschiebungen auseinanderzusetzen." So hätte das Ergebnis der Vorarlberg-Wahl – auch hier gab es starke Zugewinne für die FPÖ – viele Migranten verunsichert, erklärt die 53-Jährige.

Ob und wie Grissemann und Stermann bzw. der ORF auf die offene Kritik der Bregenzer Vizebürgermeisterin reagieren werden, bleibt abzuwarten. Am Montag (21. Oktober) wird die nächste Folge des Satire-Formats aufgezeichnet (in ORF1 am Dienstag, 22 Uhr ausgestrahlt). Als Gäste haben sich ZiB-Moderator Tobias Pötzelsberger und der Wiener Star-Koch Jing Chen angekündigt.

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Auf den Punkt gebracht

  • In der letzten Ausgabe von "Willkommen Österreich" machten die Moderatoren Grissemann und Stermann Witze über die Grünen-Politikerin Sandra Schoch, basierend auf einem Interview, in dem sie "Voraberg" statt "Vorarlberg" sagte
  • Schoch kontert nun in einem offenen Brief und erklärt, dass ihre Ausspracheprobleme auf eine neurologische Stimmstörung zurückzuführen sind, und kritisiert die mangelnde Recherche des ORF-Duos
red
Akt.
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