Er nennt sich "Babyschlumpf"

Vor Gericht legt Elon Musk geheime X-Accounts offen

Musk wurde wegen eines Posts verklagt und steht deshalb vor Gericht. Nun stellte sich heraus, dass er noch zwei weitere X-Accounts bewirtschaftet.

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Vor Gericht legt Elon Musk geheime X-Accounts offen
Elon Musk beim Special Screening von "A brief History of Time" im MoMA Celeste Bartos Theater & The Lobster Club in New York.
BFA / Action Press / picturedesk.com

Elon Musk steht wegen Verleumdung vor Gericht. In einer Reihe von Posts auf seinem eigenen Social Network X hat er letzten Sommer behauptet, dass ein Student namens Ben Brody auf einer Neonazi-Kundgebung in Oregon eine Rauferei angefangen habe. Dies, laut Musk, um in einer False-Flag-Operation die Demonstration in schlechtem Licht darzustellen.

Der besagte Student konnte aber beweisen, dass er an dem Tag nicht in Oregon war, und klagte gegen den 52-jährigen Multimilliardär. Nun muss Musk sich für seine X-Posts vor Gericht rechtfertigen. Dabei fiel das Augenmerk auch auf seine zwei weiteren Accounts, die er bisher geheim gehalten hatte.

Accounts vor Gerichtstermin aufgeräumt

@ErmnMusk und @babysmurf9000 ("Babyschlumpf") heißen die X-Konten, auf denen Musk verdeckt unterwegs ist, so musste er unter Eid zugeben. Heute sind nur wenige Posts auf dem Account @ErmnMusk sichtbar, vorwiegend sind es Memes. Der erste Post am 27. März deutet jedoch darauf hin, dass das Konto neu aufgesetzt wurde: "I'm Back", verkündete er im Post. Den Account @babsmurf9000 benutze er jedoch öfters. Doch auch hier scheint der Tesla-CEO vor dem Gerichtstermin aufgeräumt zu haben, denn es sind nur noch wenige Posts darauf sichtbar.

In einer Recherche von Vice, wurde aber bereits letztes Jahr vermutet, dass der Account von Musk betrieben wird. Damals fand man noch Posts darauf, in denen er zum Beispiel in expliziter Manier seine sexuelle Erregung für die Ex von FTX-CEO Bankman-Fried beschrieb. Generell fielt der Account im letzten Jahr mit Posts über FTX auf. Musk verbreitete darauf auch eine Verschwörungstheorie, dass die FTX-Kryptobörse eine Geldwäsche-Masche der Demokraten sei. Elon Musk behauptete vor Gericht, dass er den Account nur zum Testen verwende.

Elon Musk und Social Media

Im Rahmen des Gerichtsprozesses gab Musk auch zu, dass seine Posts dem Netzwerk X mehr finanziellen Schaden zugefügt, als ihm geholfen haben. "Ich richte meine Beiträge nicht danach aus, was finanziell vorteilhaft ist, sondern danach, was ich denke, was die Öffentlichkeit für interessant, wichtig oder unterhaltsam hält"

Elon Musk sieht sich als Verfechter der freien Meinungsäußerung. Seine Posts und seine Führung von X geraten deshalb immer wieder in Kritik. Den aktuellsten Streit führt er mit Alexandre de Moraes, dem Präsidenten des Obersten Wahlgerichts und Richter am Obersten Bundesgericht von Brasilien. Dieser hat von X gefordert, bestimmte Accounts zu schließen. Musk hat ihm auf seinem Hauptkonto dafür Zensur vorgeworfen. Nun wird er von de Moraes in eine brasilianische Untersuchung in "antidemokratische digitale Milizen" hineingezogen

red
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