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Voodoo Jürgens: "Es war g'scheit anstrengend"

Voodoo Jürgens gehört zu den Fixsternen am österreichischen Musikhimmel. Mit seinem neuen Album "Wie die Nocht noch jung wor" geht er jetzt auf Tour. 

Magdalena Zimmermann
Voodoo Jürgens ist am Mittwoch im Konzerthaus
Voodoo Jürgens ist am Mittwoch im Konzerthaus
(c) GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Und in Wien legt er einen ganz besonderen Stopp ein - Am Mittwoch spielt er nämlich im Konzerthaus. "Heute" hat mit dem Musiker über sein neues Album, die Dreharbeiten zum Spielfilm "Rickerl" und seine Zuckerbäckerlehre gesprochen.

"Heute": Die Tour ist gestartet und bringt dich ins Konzerthaus. Wie war das jetzt für dich denn alles? Warst du vor dem Release des Albums und vor Tourstart denn nervös?

Voodoo Jürgens: Wie es sich auf Tour dann anfühlt, wie die neuen Nummern angenommen werden – da ist schon auch eine Aufregung auch dabei und das gehört halt auch dazu.

"Heute": Im neuen Album heißt einer deiner Songs "Der Zuckerbäcker" und darin sagst du, dass du selbst eine Zuckerbäckerausbildung gemacht hast. Stimmt das denn eigentlich wirklich?

Voodoo Jürgens: In dem Fall stimmt es. Nicht alles, was aus der Perspektive raus ist, bin tatsächlich dann auch ich. Aber ich habe auch eine Zuckerbäckerausbildung gemacht, allerdings im dritten Lehrjahr abgebrochen und das Lied wäre auch das Gedankenspiel "Was wäre gewesen, hätte ich es fertiggemacht und hätte einen komplett anderen Weg eingeschlagen?"

"Ich bin jetzt nicht die erste Adresse, wenn jemand eine Torte braucht"

"Heute": Was ist dir von der Zeit denn bis heute besonders hängengeblieben?

Voodoo Jürgens: Erstaunlich wenig. Ich war 15 Jahre alt, als ich die Lehre damals begonnen habe und ja, mir ist ziemlich schnell die Decke auf den Kopf gefallen. Ich habe so richtig begonnen aufzuwachen und mich für gewisse Sachen zu interessieren und bin schnell in den Zweifel gekommen, so „Was habe ich da eigentlich gemacht?“ und deswegen ist das eher eine deprimierende Zeit für mich gewesen und hat auch ein bisschen gedauert, weil so schnell bricht man eine Lehre ja auch wieder nicht ab. Schlussendlich ist es ja gut ausgegangen, aber ich bin jetzt nicht die erste Adresse, wenn jemand eine Torte braucht, sage ich mal.

"Heute": Weil du meintest, dass nicht alles aus der Ich-Perspektive auch wirklich dein wahres Erlebnis war – wie trennst du zwischen der Kunstfigur „Voodoo Jürgens“ und dir selber als David?

Voodoo Jürgens: Ich nehme meine Erfahrungen in das Ganze hinein. Das kann halt entweder direkt Erlebtes oder das, was die Leute mir erzählt haben – das vermischt sich dann zu so einer neuen Wahrheit. Ich habe das nie so gesehen, dass das jetzt so eine Figur ist, in die ich jetzt schlüpfe und da eine Grenze ziehen muss. Das ist eher ein fließender Übergang. Es sind so zwei verschiedene Welten, aber ich tu mir auch mit einem Synonym irgendwie leichter, Dinge nach außen zu tragen und schlussendlich schon eine Figur daraus zu machen, aber was sie erzählt, beruht ja trotzdem auf meinen Erfahrungen.

"Heute": Wenn du dich irgendwo vorstellst, wie stellst du dich dann vor? Als Voodoo oder als David?

Voodoo Jürgens: Das kommt echt darauf an, wo ich bin. Wir haben eine Zeit lang drei Davids in der Truppe gehabt und wenn wir unterwegs waren mit dem Tourbus, hat man sich das "David" recht schnell abgewöhnt für jeden, weil es total verwirrend ist, wenn sich drei Leute immer umdrehen, wenn "David" geschrien wird. Aber so im Normalfall stelle ich mich schon mit meinem normalen Namen vor, aber wenn ich mit einem musikalischen Auftrag unterwegs bin, macht es das manchmal auch leichter, mich als "Voodoo" vorzustellen, weil da kennt sich der Andere aus.

"Heute":  Die Dreharbeiten zur Filmkomödie Rickerl (kommt voraussichtlich im Herbst 2023 in die Kinos) sind jetzt fertig, wie war's?

Voodoo Jürgens: War eine spannende Erfahrung, wirklich mal die Hauptrolle zu übernehmen. Ich war von Anfang an in diesem Prozess mit eingebunden, wir haben 2017 begonnen, eine Geschichte zu spinnen. Es ist recht viel Zeit vergangen, es ist schon eine andere Spanne als bei einem Album. Aber ja, es hat gut gepasst. Es hat davor schon ein paar Ausflüge in die Filmwelt gegeben, also ich bin da nicht komplett reingestoßen worden in etwas, das mir gar nicht vertraut ist, sondern es hat sich ganz homogen aufgebaut. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Voodoo Jürgens (rechts) gemeinsam mit Regisseur Adrian Goiginer (Mitte) und Nino aus Wien (links)
Voodoo Jürgens (rechts) gemeinsam mit Regisseur Adrian Goiginer (Mitte) und Nino aus Wien (links)
(c) Starpix / picturedesk.com

"Heute": Wie waren die Dreharbeiten? War das nicht anstrengend?

Voodoo Jürgens: Es war auf jeden Fall g’scheit anstrengend. Ich bin aber auch vorgewarnt worden, dass es ziemlich anstrengend wird und habe mich somit eh darauf eingestellt, dass recht früh anderes einfach nicht drinnen sein wird und glücklicherweise ist sich das echt dann alles so ausgegangen, dass die Platte rechtzeitig fertig war. Weil es zu einer Zeit war, wo wir sowieso keine Konzerte gespielt hätten kurz vor der Platte. Es war also auch der Raum da, wo man sich auf so etwas einlassen konnte. Aber ja, es ist anstrengend, da haben sie nicht zu viel versprochen.

"Das Musizieren ist schon mein Hauptding, von dem alles ausgeht"

"Heute": Wenn du dich entscheiden müsstest zwischen Film und Musik? Obwohl, das geht eh Hand in Hand, weil im Film singst du auch.

Voodoo Jürgens: Film ist etwas, das mich prinzipiell immer interessiert hat und was durch die Musik einfach auch in mein Leben gekommen ist und ich auch ausleben kann. Die Frage stellt sich für mich nicht, dass ich jetzt komplett das Fach switchen würde. Das Musizieren ist schon mein Hauptding, von dem das alles ausgeht und bringt eben auch verschiedene andere Disziplinen auch mit.

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    Chiara Ferragni scheint nicht zu frieren.
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