Gesundheit
Von wem die meisten Covid-Infektionen ausgingen
Laut einer neuen Studie gehen 70 Prozent der Übertragungen im Haushalt von einem Kind aus. 8-Jährige und Jüngere kommen eher als Überträger in Frage.
Um das Infektionsgeschehen während der Pandemie einzudämmen, wurden in vielen Ländern die Schulen geschlossen – Stichwort Home Schooling. Eine Maßnahme, die wiederum andere, organisatorische und logistische Probleme auf den Plan gerufen hat. Die Frage, wie sehr Kinder überhaupt Treiber des Infektionsgeschehens waren, spaltete Bevölkerung und Experten. Eine neue Studie aus den USA unterstützt die Maßnahme jetzt im Nachhinein.
Das Forschungsteam des Boston Children's Hospital verteilte mit dem Smartphone verbundene Thermometer an 848.591 Haushalte mit 1.391.095 Mitgliedern, die von Oktober 2019 bis Oktober 2022 23.153.925 Temperaturmessungen durchführten. Fieber war ein Indikator für eine Infektion. Unter 166.170 Haushalten mit erwachsenen und kindlichen Teilnehmern (51,9 Prozent der Haushalte mit mehreren Teilnehmern) gab es 516.159 Teilnehmer, von denen 51,4 Prozent Kinder waren.
Jüngere Kinder verbreiten das Virus eher
In allen Haushalten fanden gesamt 38.787 Übertragungen statt, davon 40,8 Prozent von Kind zu Kind, 29,6 Prozent von Kind zu Erwachsenem, 20,3 Prozent von Erwachsenem zu Kind und 9,3 Prozent von Erwachsenem zu Erwachsenem. Im Durchschnitt dauerte es zwei Tage, bis nach dem ersten Fall auch ein zweites Familienmitglied infiziert war. Von allen häuslichen Übertragungen gingen 70,4 Prozent von einem Kind aus, wobei der Anteil wöchentlich zwischen 36,9 Prozent und 87,5 Prozent schwankte. Kinder im Alter von acht Jahren und jünger waren mit größerer Wahrscheinlichkeit die Quelle der Übertragung als Kinder im Alter von 9 bis 17 Jahren (7,6 Prozent gegenüber 5,8 Prozent).
Das Team kam zu dem Schluss, dass Kinder eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung von SARS-CoV-2 spielen und dass auch der persönliche Schulbesuch zu einer erheblichen Verbreitung führt.