Wildtiere
Von singenden Mäusen und quietschenden Elefanten
Die Bioakustikerin Angela Stöger hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Tierreich ganz genau hinzuhören. Ihre Erkenntnisse teilt sie nun mit der Welt.
Angela Stöger holte in jungen Jahren für Österreich einige Titel im Synchronschwimmen. Heute gehört sie zu den renommiertesten Verhaltensforschern, Zoologen und Bioakustikern an der Universität Wien, wo sie auch ihr eigenes Forschungslabor mit dem Namen "Mammal Communication Lab" gründete. Seit dem 30. August ist ihr neues Buch "Von singenden Mäusen und quietschenden Elefanten" im Handel erhältlich, weshalb "Heute" ihrer Einladung zu einem Rundgang im Tiergarten Schönbrunn gefolgt ist.
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Dr. Doolittle als Vorbild
Von sich selbst spricht die sympathische Österreicherin als "Tiernärrin", die bereits als Kind den Wunsch hegte mit ihren zahlreichen Haustieren sprechen zu können. "Ich wollte ein bisschen wie Dr. Doolittle werden", erzählt sie von ihrem roten Faden während des Studiums und ihrem großen Interesse an der Tierkommunikation.
„"Tiere zwitschern, kreischen, bellen, schnurren, schnattern und quieken nicht zufällig. Wir müssen verstehen, dass wir Menschen nicht die Einzigen auf dieser Welt sind, die etwas zu sagen haben..."“
Besonders angetan haben es ihr die melodischen Klänge der Elefanten, denn das erste Elefantenkalb "Abu" aus Schönbrunn (2001) sollte ihr "Forschungsobjekt" im Zuge ihrer Masterarbeit werden. In Botswana, Südafrika, Nepal und Südkorea vertiefte sich ihre Liebe zu den grauen Riesen und sie entdeckte, dass die Dickhäuter ebenso wie Papageien und Meeressäugetiere Geräusche imitieren können. Im Mittelpunkt ihrer diversen Forschungen steht aber immer der Tierschutz: "Meine Verantwortung sehe ich darin, meine Forschungsergebnisse so schnell wie möglich im Natur- und Artenschutz anwendbar zu machen".
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Das Buch
Mit einfachen Worten und lustigen Anekdoten, beschreibt Stöger in ihrem Buch von ihren außergewöhnlichen Erfahrungen mit den "sprechenden" Tieren. Ihre Vergleiche zum Menschen sind hier unbedingt gewollt und notwendig, da sie viele Erkenntnisse unserer "Einzigartigkeit" als überholt ansieht. So hat ein Panikschrei eines Schweines die gleichen akustischen Merkmale wie der eines panischen Menschen und soll verdeutlichen, dass wir gar nicht so verschieden sind, wie von uns manchmal gerne angenommen. Prädikat? Lesens- und dank der echten Tierstimmen - hörenswert!