Formel 1
Von Formel 1 zum Umweltschutz: Was Vettel jetzt plant
Nach 15 Jahren in der Formel 1 klettert Sebastian Vettel endgültig aus dem Cockpit. Was plant der 35-Jährige für die Zeit nach der Karriere?
Mit seinem Video-Statement vor dem Rennen in Budapest am Sonntag sorgte der Deutsche für Aufsehen – er verkündete den Fans, dass er die Karriere in der PS-Königsklasse mit Saisonende endgültig beenden würde. "Die Entscheidung zum Rücktritt war eine schwierige", beteuert der vierfache Weltmeister.
Vettel kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken: Bei 289 Starts in der Formel 1 feierte er 53 Siege, stand 57 Mal auf der Pole Position und holte insgesamt bei 122 Stockerlplätzen stolze 3.076 WM-Punkte. Seine erfolgreichste Zeit erlebte er von 2009 bis 2014 bei Red Bull. Nach dem Wechsel zu Ferrari fuhr er von 2015 bis 2020 den Erwartungen hinterher. 2021 wechselte er zu Aston Martin. Mit dem Nachzügler-Team holte er 2021 immerhin einen zweiten Platz und wurde Zwölfter in der WM.
Wie aber wird Vettels Zukunft aussehen? Eines steht fest: Die Familie hat in Zukunft mehr von ihm. "Als Vater will ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen", stellt Vettel klar. "Mich weiterhin in gleicher Weise für meine Leidenschaft zu engagieren, so, wie ich das für richtig halte, passt nicht mehr zu meinem Wunsch, ein guter Vater und Ehemann zu sein."
Aber auch der Umweltschutz wird weiter eine große Rolle in seinem Leben spielen. Vettel widmete sich in den letzten Jahren verstärkt diesem Thema. "Ich liebe es, draußen zu sein, ich liebe die Natur und ihre Wunder. Ich glaube an Veränderung und Fortschritt, und daran, dass jedes kleine Detail einen Unterschied macht. Ich bin ein Optimist und glaube an das Gute im Menschen", meinte er in seinem Rücktritts-Statement.
Gut möglich, dass Vettel mithelfen wird, die Formel 1 ein wenig grüner zu gestalten. Zuletzt ließ er mit einer Breitseite gegen die Formel-1-Bosse aufhorchen. "Es gibt so viele Probleme in dieser Welt. Leider halten uns Geld und Politik oft davon ab, das zu machen, was eigentlich sinnvoll wäre. Die Formel 1 ist da nicht anders", meinte er vor dem Rennen in Le Castellet.
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Grund für seinen Zorn war, dass bei Show-Rennen im Vorprogramm Bio-Sprit zum Einsatz kommt, in der Formel 1 selbst aber nicht. "Man sieht, dass es möglich ist. Die Möglichkeiten sind da, das auch in der Formel 1 zu machen. Fragen Sie sich selbst, warum man hier so langsam ist. Und das, obwohl man sich immer damit brüstet, dass man die Besten und die Schnellsten sei. Wir sind mehr als vier Jahre hinter der modernen Technologie", polterte Vettel in Frankreich.
Die moderne Technologie soll laut den Formel-1-Bossen 2026 einziehen. Da sollen die Boliden nur noch mit Kraftstoffen aus regenerativen Ressourcen betrieben werden. Der nächste Schritt soll 2030 erfolgen, wenn die Formel 1 insgesamt klimaneutral sein will. Ob die Umsetzung tatsächlich funktioniert, wird sich zeigen. Für Vettel könnte es jedenfalls schneller gehen.