Wien

Von der Straße zur Magie – Sikelelwa verzaubert Wien

Das College of Magic in Kapstadt (Südafrika) holt Kinder von der Straße in die Zauberschule. Dort bekommen sie neue Perspektiven und lernen Magie. 

Nicole Oirer
Lehrer Sinethemba mit Zauberschülerin Sikelelwa im Clownmuseum in Wien-Leopoldstadt.
Lehrer Sinethemba mit Zauberschülerin Sikelelwa im Clownmuseum in Wien-Leopoldstadt.
Sabine Hertel

Richtig zaubern lernen ist wohl für viele ein Traum. Für Kinder aus Südafrika geht dieser am "College of Magic" in Erfüllung. Das Projekt wird vom Verein Jugend Eine Welt unterstützt. Anlässlich des Tag der Straßenkinder sind Zauberkünstler Sinethemba (32) und seine Schülerin Sikelelwa (16) für eine Zaubershow in Wien. 

42 Jahre Magie in Kapstadt

Das College of Magic gibt es schon seit 1980. Kinder aus Kapstadt lernen dort zaubern. Während der Zeit der Apartheid in Südafrika war es verboten, Kinder mit weißer und schwarzer Hautfarbe gemeinsam zu unterrichten. Das hielt das College of Magic aber nicht davon ab. Die Zauberschule wollte für Diversität sorgen und die Kinder in ihrem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken. Gerade für ärmere Kinder bietet sie viele Chancen, wird deshalb von Jugend Eine Welt unterstützt. 

Sinethemba ist seit 2005 am College of Magic. Vor 10 Jahren war er das erste Mal von Jugend Eine Welt nach Wien eingeladen. Damals war er noch Schüler, inzwischen ist er als Lehrer mit seiner Schülerin hier. Er unterrichtet am College of Magic, nutzt die Zauberei auch, um seine Familie zu ernähren.

"Ich will für immer ein Teil davon sein" 

Sikelelwa (16) ist seit 2019 Schülerin am College of Magic. "Die Schule hat mir viel beigebracht. Über Magie, über mich und meine Mitmenschen. Ich habe dort viele Freunde kennengelernt und mehr Selbstbewusstsein entwickelt", erzählt die Schülerin im Gespräch mit "Heute". Besonders viel Spaß macht ihr, neben dem Zaubern natürlich, der Theater-Technik-Kurs. Dort lernt sie alles über Bühnenbeleuchtung, Technik, Kameras und auch filmen. Sikelelwa will bald arbeiten und dann sich dann etwas mit der Zauberei dazuverdienen. Sie kann sich zum Beispiel vorstellen, auf Feiern oder Kindergeburtstagen zu zaubern. Und natürlich auch den Nachwuchstalenten am College of Magic etwas beibringen. "Ich hoffe dass ich für immer ein Teil vom College of Magic bleiben kann", so die 16-Jährige. 

Die Zauberschule unterrichtet Kinder ab 10 Jahren. Sie lernen hier nicht nur zaubern. Es gibt auch andere Kurse wie Jonglieren, Bauchreden, Puppenspielen oder Pantomime oder eben auch Theatertechnik, wie sie Sikelelwa so gerne mag. Die Absolventen des College sind in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig. Während manche in der Zauberkunst oder im Theater bleiben und damit ihr Geld verdienen, wechseln andere in nicht-magische Berufe. 

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    Sikelelwa und Sinethemba im Clownmuseum in der Wiener Leopoldstadt.
    Sikelelwa und Sinethemba im Clownmuseum in der Wiener Leopoldstadt.
    Sabine Hertel

    College of Life für ärmere Kinder

    Jugend Eine Welt unterstützt das College of Magic schon seit 20 Jahren. Für Schüler aus armen Verhältnissen kann das Programm der Sprung aus der Armut sein. Ihre Ausbildung wird über Spenden finanziert. "Das College of Magic ist auch ein College of Life" erklärt Reinhard Heiserer, Mitgründer von Jugend eine Welt. Denn die Kinder lernen hier nicht nur zaubern,  sondern auch Ehrlichkeit, Respekt, Selbstvertrauen, Verantwortung und andere wichtige Eigenschaften.

    Sinethemba und Sikelelwa stellen ihr magisches Talent am 26. Jänner ab 17 Uhr im Curhaus am Stephansplatz in Wien zur Schau. Alle Infos zu diesem magischen Abend gibt es hier

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