Wrestling

Vollgas in Wembley! "Heute" mit der WWE in London

Die WWE ist wieder auf internationaler Tour! "Heute" war bei der Live-Supershow im Wembley Park in London mit dabei.

Phillip Platzer
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WWE-Champion Big E und Online-Sportchef Phillip Platzer
WWE-Champion Big E und Online-Sportchef Phillip Platzer
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Mitten in der rot-weiß-roten Corona-Pandemie kam der Anruf von der WWE! "Wir starten wieder mit der internationalen Tour, kommt ihr nach London?"

Wembley, Wrestling, endlich mal wieder das Land verlassen! Da habe ich natürlich sofort die Ohren gespitzt. Während in Österreich die Corona-Zahlen traurige neue Höchstwerte erreichen, soll man da unbedingt eine Dienstreise antreten? Nach sehr langer Überlegung - ich bin genesen, doppelt geimpft, sogar alle zwei Tage PCR getestet - gebe ich mir einen Ruck und buche den Flug nach London Heathrow.

Bevor wir zum Wrestling kommen, will ich kurz erzählen, dass ein Flug ins Brexit-Kingdom aktuell gar nicht so einfach ist. Die größte Hürde, um nach England einzureisen, ist nämlich der Day 2 Corona-Test. Ohne einen vorher gebuchten und um teures Geld bezahlten Test darf man nicht zur Queen einreisen. Während bei uns in Österreich die Covid-Tests gratis sind, lege ich  39 Pounds ab, buche einen Termin am Tag meiner Ankunft. Ohne diese Maßnahme darf man nicht einmal in den Flieger in Schwechat einsteigen.

Hier wird tatsächlich auf Covid-19 getestet.
Hier wird tatsächlich auf Covid-19 getestet.
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Wir wollen eigentlich über Wrestling und die WWE reden, doch das muss noch ein wenig warten. Wembley ist nämlich nicht gleich Wembley. Die Klinik, in der ich den Covid-Pflicht-Test absolvieren muss, ist sportliche 1:35 Stunden Gehweg entfernt, in London ist eben alles größer. Immerhin gibt's im United Kingdom keinen Taxi vs. Uber Streit - ich entscheide mich für Ahmed und Sajeeb, jeweils im Toyota Prius.

Der Covid-Test findet in einem Backyard einer "Import-Export"-Firma in einem wilden Viertel von Nord London statt - und welch Überraschung: Negativ! Wesentlich spannender war die Gegend und wie man wieder von dort zum Hotel kommt.

Eine Chance zur Erholung gibt's auch nicht! Um 4 Uhr läutete der Wecker, am Flughafen Schwechat steppt auch um 5:10 Uhr der Bär. Die Fluggäste sind unglaublich aggressiv, drängeln herum - wieder einmal, als ob es kein Corona gäbe.

Wien-Schwechat, 5 Uhr in der Früh
Wien-Schwechat, 5 Uhr in der Früh
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In England ist das doch ein wenig anders. Während meinen Airport-Transfers und den Uber-Fahrten lief das BBC-Radio. Bemerkenswert: Es läuft zwar die Mainstream-Musik, in den Werbepausen gibt's aber stets nur Aufklärung zum Umgang mit Corona, Aufrufe zur Impfung, wie Kinder damit umgehen sollen.

Die italienischen Europameister haben sich auch verewigt.
Die italienischen Europameister haben sich auch verewigt.
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Viele große Triumphe im Wembley Stadion
Viele große Triumphe im Wembley Stadion
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Endlich angekommen, starten wir mit den WWE-Stars im Hilton Wembley, das eine beeindruckende Sammlung an signierten Trikots und Co. in der Lobby hängen hat.

Im "Speed-Dating" mit den WWE-Wrestlern dürfen wir ein bisschen quatschen, coole Fotos knipsen. Am Abend geht's dann in die SSE Arena, die große WWE Supershow in London steht an. Die Card liest sich fast wie ein PPV.

WWE Supershow in der SSE Arena

Intercontinental-Champion Shinsuke Nakamura eröffnete den genialen Wrestling-Abend mit einem Sieg gegen Jinder Mahal. Gitarren-Held Rick Boogs wurde vom Publikum gefeiert, ließ sich auch während dem Match zu dem ein oder anderen Solo hinreißen.

US-Champion Damien Priest meinte vor seinem Fatal-4-Way-Match beim Media-Talk: "Obwohl ich schon sehr lange im Business bin, ich lerne jeden Tag dazu. Wir haben so eine unglaublich talentierte Gruppe an Leuten hier." Kevin Owens wollte sich auch unbedingt Gold umhängen: "Ich bin sehr froh, dass ich endlich wieder um einen Titel kämpfen kann. Das letzte Jahr bei Smackdown doch ein wenig frustrierend!" Mit dabei waren auch Seth Rollins und Finn Balor, am Ende hat sich doch der Champion Priest durchgesetzt.

Tomasso Ciampa könnte sich einen NXT-Titelkampf gegen WALTER gut vorstellen.
Tomasso Ciampa könnte sich einen NXT-Titelkampf gegen WALTER gut vorstellen.
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NXT-Champion Tomasso Ciampa konnte sich gegen den Sohn von WWE-Legende Rick Steiner "Bron Breakker" durchsetzen. Der NXT-Veteran dachte aber beim Media-Day nicht an seinen jungen Herausforderer, sondern an ein rot-weiß-rotes Original: "Oh, du bist aus Österreich? Na dann richte dem WALTER schöne Grüße aus", sagt Ciampa. Seinen NXT-Titel hat er in London erfolgreich mit dem Willows Bell verteidigt. Wie geht's weiter? "Naja, der WALTER hätte schon eine Chance verdient."

Doudrop ist eines der neueren Gesichter im WWE-Main-Roster, doch die Schottin - früher als Piper Neven bekannt - erinnerte sich an den Jänner 2019. "Hey! Es freut mich, dass ich dich wieder sehe! Wir haben uns ja bei Takover Blackpool II kennengelernt", ledert die 30-Jährige los. Die Britin übernimmt selbst die Interview-Situation und erzählt, wie besonders sie gerade ihren kometenhaften Aufstieg erlebt: "Spätestens bei Wrestlemania hole ich mir den Titel!" Ihre Unbekümmertheit hat aber im Triple Threat gegen Raw-Champion Becky Lynch und Bianca Belair nicht gereicht. Lynch gewann, beleidigte das Publikum und zog mit ihrem Gürtel ab.

"Bro" Matt Riddle ist immer gut aufgelegt.
"Bro" Matt Riddle ist immer gut aufgelegt.
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Das heimliche Highlight des Abends war der Kampf um die Raw-Tag-Team-Titel. Riddle stellte schon im Interview über seinen Partner fest: "Randy Orton ist ein sehr, sehr gefährlicher Mann!" Mit seinem Tag-Buddy eroberte der Mann, der immer barfuß kämpft die Herzen. Riddle hat sich seine Zehennägel neongrün lackiert: "Weißt du Bro, ich kämpfe so hart! Da sind die ganzen grauslichen blauen Zehen nicht so schön." Riddle gesteht auch: "Mit meinem Schlapfen-Wurf habe ich erst letzte Woche eine Frau genau im Gesicht getroffen. Das war mir unheimlich peinlich", lacht Riddle.

Mit Randy Orton hat er die Raw-Tag-Team-Championships gegen die Street Profits und Dolph Ziggler und Robert Roode verteidigt. Im Smackdown-Damenkampf setzte sich Titelträgerin Charlotte Flair gegen ihre Erz-Rivalin Sascha Banks durch.

Bobby Lashley schickt Grüße in die Steiermark.
Bobby Lashley schickt Grüße in die Steiermark.
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Das Main-Event bestritt WWE-Champion Big E gegen Bobby Lashley. Der Herausforderer überraschte mit der Aussage, dass er in Deutschland aufgewachsen ist. "Meine Familie hat auf der Militärbasis gelebt", sagt der Chef des Hurt Business. Dazu richtet er noch schöne Grüße an den heimischen Wrestling-Star Chris "Bambikiller" Raaber aus: "Er ist ein großartiger Typ, ich würde mir wünschen, irgendwann noch einmal gegen ihn zu kämpfen."

Das aktuelle "Business" heißt aber Big E. Der WWE-Champion sagt: "Manchmal muss man seinen Grinser wegwischen und sein ernstes Gesicht aufziehen!" Das hat Big E auch im Wembley-Main-Event getan. In einem harten London-Street-Fight hat sich der 30-Jährige mir einem Big-Ending gegen Lashley durchgesetzt.

Big E mit dem "neuen Champion" Phillip Platzer. E übernimmt dafür die Sport-Sparte auf Heute.at
Big E mit dem "neuen Champion" Phillip Platzer. E übernimmt dafür die Sport-Sparte auf Heute.at
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Nachsatz von Big E: "Wir sollten wirklich öfter nach Österreich kommen. Das letzte Mal als wir da waren, musste ich von Paris über Wien und dann London fliegen. Alles an einem Tag, Ich würde gerne einmal die Stadt Wien genießen." Die Chance besteht wohl im neuen Jahr. Sollte es die Corona-Pandemie zulassen, plant die WWE laut "Heute"-Infos eine ausgedehnte Europa-Tour. Dann wird auch wieder in der Stadthalle gekämpft.