Steigende Kriminalität

"Volle Härte": neuer Knallhart-Plan gegen Jugendbanden

Die Zahl der straffälligen Jugendlichen steigt rasant an. Innenminister Gerhard Karner will nun mit einer Taskforce gegen Jugendkriminalität vorgehen.

Newsdesk Heute
"Volle Härte": neuer Knallhart-Plan gegen Jugendbanden
In Österreich häuften sich zuletzt Straftaten von kriminellen Jugendbanden. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In den vergangenen Wochen sorgten der Missbrauch einer 12-Jährigen durch mehrere Jugendliche und gewalttätige Auseinandersetzungen in Wien-Favoriten österreichweit für Schlagzeilen.

Um künftig konsequenter gegen kriminelle und brutale Jugendbanden vorzugehen, wurde im Innenministerium nun eine eigene Task-Force ins Leben gerufen. Diese Einsatzgruppe soll die Jugendkriminalität bekämpfen und Kontrollen im öffentlichen Raum durchführen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kontrollen in Ballungsräumen und bei möglichen Hotspots.

Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner stellen neue Einsatzgruppe in Aussicht.
Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner stellen neue Einsatzgruppe in Aussicht.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Vorbild ist unter anderem die Jugendpolizei (JuCop) in Linz. Die neue Einsatzgruppe wird eng mit der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität kooperieren und dort auch organisatorisch angegliedert werden. Außerdem soll die "EJK" eng mit den Spezialisten in den Landeskriminalämtern zusammenarbeiten. Die bundesweite Kooperation liegt bei Dieter Csefan, Abteilungsleiter Kriminalitätsbekämpfung im Bundeskriminalamt.

Die Task-Force wurde am Dienstag von Innenminister Gerhard Karner nach Auftrag von Bundeskanzler Karl Nehammer ins Leben gerufen. "Ziel ist es, Kinder zu schützen und Gewalttäter aus dem Verkehr zu ziehen, und zwar mit ordentlichem Nachdruck und der dem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Härte. Die polizeilichen Maßnahmen, die bisher im konsequenten Vorgehen gegen Jugendkriminalität gesetzt wurden, werden in einer Einsatzgruppe Jugendkriminalität gebündelt", so Karner. 

Die Zahl der Straftaten, die Jugendliche und Kinder unter 14 begangen haben, hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Gleichzeitig gibt es bei den Jugendlichen über 14 nur einen geringen Anstieg, bei jungen Erwachsenen hingegen sogar einen Rückgang. Die Hauptdelikte bei Jugendlichen und Unmündigen sind Diebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Einbruchsdiebstähle und gefährliche Drohung.

Eltern sollen stärker in die Verantwortung genommen werden

Die Einrichtung der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität wird auch in die Expertenrunde einfließen, die bereits ihre Arbeit aufgenommen hat und Vorschläge unterbreiten soll, wie man Eltern stärker in die Verantwortung nehmen kann, wie der Umgang von Kindern mit sozialen Medien und mit dem Mobiltelefon besser gestaltet werden kann und wie man bei minderjährigen Migranten im Asylsystem stärker differenzieren und nachschärfen kann.

Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt auf die unterschiedlichen Altersgrenzen bei der Strafmündigkeit innerhalb Europas liegen, um hier Erfahrungen auszutauschen und Vergleiche ziehen zu können. Eine mögliche Änderung bei der Strafmündigkeit ist Teil der Gesamtstrategie gegen Jugendkriminalität, mit der sich eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe beschäftigen soll. Mitarbeiten sollen Experten aus der Bildung, aus der Integration, der Jugendwohlfahrt, der Justiz und der Strafverfolgung.

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • In Reaktion auf einen deutlichen Anstieg jugendlicher Straftäter hat das österreichische Innenministerium eine Taskforce zur Bekämpfung der Jugendkriminalität ins Leben gerufen
    • Die Einsatzgruppe soll verstärkte Kontrollen in Ballungsräumen und bekannten Hotspots durchführen und eng mit anderen Polizeieinheiten kooperieren, um Gewalttäter aus dem Verkehr zu ziehen
    • Darüber hinaus soll eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenbringen, um Maßnahmen gegen Jugendkriminalität zu erarbeiten, darunter auch die stärkere Einbeziehung der Eltern und eine mögliche Anpassung der Strafmündigkeitsgrenzen in Europa
    red
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