Orbán, Öxit, Ukraine
"Völliger Irrsinn" – Vilimsky erteilt knallharte Absage
FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky will Viktor Orbán als EU-Kommissionspräsidenten – und sorgt damit für Entsetzen bei der Opposition.
Am Höhepunkt des EU-Wahlkampfs lässt FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky einmal mehr kräftig aufhorchen – und bei der Opposition sämtliche Alarmglocken schrillen. Im Interview mit der APA wünscht er sich Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán als EU-Kommissionspräsidenten.
"Ich glaube, dass er Europa gut täte", so Vilimsky, der Orbán als "Antithese zu dem ganzen EU-Establishment" sieht. "Er ist ein Garant dafür, dass illegale Migration in dieser Intensität nicht möglich ist."
"Irrsinn", "undenkbar"
In den Raum gestellt wird vom FPÖ-Spitzenkandidaten zudem ein Stopp der EU-Beitragszahlungen, sollte die FPÖ den nächsten Finanzminister stellen. Trotzdem erklärt Vilimsky bei der APA, keinen "Öxit" zu wollen. Die Europäische Union gehöre verschlankt, nicht die Zusammenarbeit an sich. "Wir wollen nur die Leute austauschen, weil die falsche Inhalte bringen."
Als völligen "Irrsinn" und "undenkbar" nennt er hingegen einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine, auch Georgien und Moldau "will ich nicht in der EU haben". Am Westbalkan sei höchstens ein Beitritt Serbiens realistisch, sofern die Bevölkerung das wolle.
"Liberale Demokratie abschaffen"
NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter reagiert höchst alarmiert auf diese Forderungen. "Dass Harald Vilimsky Orbán jetzt sogar zum Kommissionspräsidenten machen will, zeigt die wahren Pläne der FPÖ. Nach Orbáns Vorbild will sie die liberale Demokratie in Österreich und Europa abschaffen", warnt er. "Wer das Modell Orbán bewirbt, bewirbt Korruption und Freunderlwirtschaft."
Auf den Punkt gebracht
- FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky äußert den Wunsch, Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán als EU-Kommissionspräsidenten zu sehen, was bei der Opposition für Alarm sorgt
- Vilimsky erwägt auch einen Stopp der EU-Beitragszahlungen und lehnt einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine, Georgiens und Moldaus ab
- NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter warnt vor den Plänen der FPÖ, die liberale Demokratie in Österreich und Europa nach Orbáns Vorbild abzuschaffen