Mücken im Visier
Virus-Alarm: US-Stadt schließt Parks und Spielplätze
Weil sich in drei Bundesstaaten Menschen mit dem EEE-Virus infiziert haben, werden nun Maßnahmen ergriffen. In Plymouth wurden etwa Parks geschlossen.
Die von Mücken übertragene Krankheit ist selten, verläuft aber oft tödlich (siehe Box). Und anders als ihr Name vermuten lässt, kann die Östliche Pferdeenzephalomyelitis (EEE) nicht nur Tiere, sondern auch Menschen treffen. Deshalb haben jetzt mehrere US-Bundesstaaten Maßnahmen ergriffen, nachdem die Krankheit bei Menschen festgestellt worden ist.
Darum verbreitet die EEE Schrecken
Laut Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sterben rund 30 Prozent der an EEE erkrankten Menschen. Die Überlebenden kämpfen häufig mit anhaltenden neurologischen Problemen. Zu den Symptomen zählen unter anderem Nackensteifigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Krampfanfälle, Verhaltensänderungen und Energielosigkeit. Auch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis) ist möglich. Sie gilt als die schwerwiegendste Folge von EEE, im englischsprachigen Raum auch als "Triple E" bezeichnet.
Welche Bundesstaaten sind betroffen?
In den USA wurden dieses Jahr bislang drei EEE-Fälle bei Menschen bekannt, in den Bundesstaaten Massachusetts, Vermont und New Jersey. Das tönt erstmal nach wenig. Doch angesichts der Schwere der Krankheit und der hohen Sterblichkeitsrate ist das Durchgreifen laut den Behörden notwendig. Allein beim letzten größeren Ausbruch in Massachusetts 2019/2020 starben sieben von 17 Infizierten. Normalerweise dauerten die Ausbrüche zwei bis drei Jahre an, so das Gesundheitsamt Massachusetts. Deshalb sei schnelles Eingreifen wichtig. Zumal Mücken, die in den betroffenen Regionen eingesammelt wurden, positiv auf das EEE-Virus getestet wurden.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
In Massachusetts sperrt die Stadt Plymouth, die als Hochrisikogebiet gilt, bis Ende September alle Parks, Spielplätze und Felder von der Dämmerung bis zum Morgengrauen – also für den Zeitraum, in dem Mücken besonders aktiv sind. Zudem werden in den besonders betroffenen Quartieren auf öffentlichen Grünflächen Pestizide versprüht, um die Verbreitung von Mücken einzudämmen, die EEE übertragen können. Auch Privatleute werden gebeten, ihre Rasen zu besprühen. Zudem wird der Bevölkerung dazu geraten, Mückenstichen vorzubeugen (siehe Box).
Diese Tipps gibt das Amt
– Verwenden Sie ein Insektenschutzmittel, wenn Sie sich im Freien aufhalten.
– Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien während der Hauptmückenzeit.
– Lassen Sie stehendes Wasser ablaufen, denn Stechmücken legen ihre Eier darin ab.
– Installieren oder reparieren Sie Sichtschutzgitter.
– Schützen Sie Ihre Haustiere. Pferde sollten nachts in den Stall.
– Informieren Sie sich über Mückenschutzmittel und Impfungen für Tiere.
Auch in den beiden anderen Staaten bleiben die Behörden nicht untätig: Die Gesundheitsämter fordern die Menschen in den betroffenen Gebieten "dringend auf, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Mückenstichen zu ergreifen". Zudem werden vermehrt Mücken eingesammelt und getestet und "zusätzliche Optionen überprüft" – etwa das Ausbringen von Pestiziden.
Gibt es Impfstoffe oder Medikamente gegen EEE?
Bislang gibt es weder einen Impfstoff noch spezifische Medikamente gegen EEE, was die Eindämmung der Krankheit erschwert. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC ist EEE eine der gefährlichsten durch Mücken übertragenen Krankheiten in den USA.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In den USA wurden Menschen in drei Bundesstaaten mit dem seltenen und oft tödlichen EEE-Virus infiziert
- Die Krankheit wird durch Mücken übertragen und kann schwere neurologische Schäden verursachen
- Die Sterberate liegt bei rund 30 Prozent
- Mehrere US-Bundesstaaten haben deshalb Maßnahmen ergriffen
- In Risikogebieten werden Parks abends geschlossen und Pestizide eingesetzt, um die Ausbreitung der infizierten Mücken zu reduzieren