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Vier Familien kämpfen in dieser Eishölle ums Überleb...

Heute Redaktion
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Der Bruch einer Wasserleitung hat einen ganzen Wohnblock in der russischen Stadt Irkutsk einfrieren lassen. Selbst jetzt leben darin immer noch vier Familien.

Bereits im Dezember 2019 hatte ein massive Wasserschaden und Temperaturen von rund 19 Grad Celsius unter Null dafür gesorgt, dass das mehrstöckige Gebäude außen wie innen von einer dicken Eisschicht überzogen ist.

Obwohl schon seit Wochen keine Besserung in Sicht ist, leben immer noch vier Familien in dem Wohnheim einer ehemaligen Kaserne. Weil sie nicht wissen, wo sie sonst hinsollen, harren sie weiterhin in ihren Wohnungen aus.

Diese können sie gerade noch notdürftig beheizen, doch die Angst, dass der Frost auch in diese Räume vordringt, ist groß. Von außen ist sogar auf einem der Fenster der Notruf "SOS" in großen roten Lettern zu lesen.

Aus der beschädigten Heißwasserleitung strömt immer noch Wasser, wie Videoaufnahmen (siehe oben) zeigen. Doch warum repariert das niemand? Weil der Amtsschimmel offenbar auch bei Arktis-Temperaturen ganz laut wiehert.

Denn wem genau der Wohnbau auf einem früheren Kasernengelände gehört, ist unklar. Bislang konnten sich weder die Stadt Irkutsk noch das russische Militär über die Zuständigkeit für eine Instandsetzung einigen. "Die Stadt hat uns sitzen gelassen", so eine verzweifelte Bewohnerin. Die Reparatur der beschädigten Leitung könnte es also noch länger auf sich warten lassen.

Fünf Menschen starben in siedendem Wasser

Bei einem weiteren Wasserrohrbruch in Perm am Ural sind mitten in der Nacht auf Montag fünf Menschen ums Leben gekommen. Während die Gäste schliefen, barst eine Leitung und flutete die in einem Keller gelegene Herberge "Karamel" mit kochend heißem Wasser.

Mindestens drei weitere Menschen, zwei Retter und eine Angestellte, wurden bei dem Unglück verletzt und mussten in einer auf Brandwunden spezialisierten Klinik behandelt werden. Auf Bildern des Unglücksortes war zu sehen, wie heißer Dampf und Wasser aus dem Eingang der Herberge auf die Straße quollen.

Im November des Vorjahres wurden zwei Menschen in der russischen Stadt Pensa mitsamt ihrem Wagen verschluckt, als sich plötzlich ein Loch im, nach einem Rohrbruch unterspülten Straßenbelag auftat. Die beiden Männer hatten keine Chance zu entkommen und starben in siedend heißem Wasser.