174 700 offene Stellen

Viele Jobs unbesetzt trotz 275.000 Arbeitslosen

Im zweiten Quartal gibt es laut der Statistik Austria 174 700 freie Arbeitsplätze. Dabei ist die Zahl der arbeitslosen Menschen um einiges höher.

Lukas Leitner
Viele Jobs unbesetzt trotz 275.000 Arbeitslosen
Besonders starken Fachkräftebedarf gibt es im Bereich Elektroinstallation.
Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com

In Österreich sind im zweiten Quartal 174 700 Stellen unbesetzt, wie aus den veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria am Donnerstag hervorgeht. Damit ist im Vergleich zum ersten Quartal ein Rückgang von 11 Prozent zu verzeichnen.

Trotzdem 274.957 Menschen arbeitslos

Trotz des massiven Rückgangs sind in Österreich aktuell 274.957 Menschen arbeitslos und 66.812 Personen befinden in Schulungsmaßnahmen des AMS. "Der Abstand zum Vorjahr bleibt in den letzten Monaten relativ unverändert", betonte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) angesichts der veröffentlichten Zahlen. Grund dafür seien die schwache Konjunktur und die fehlenden internationalen Impulse für die Industrie. Sie würden die Entwicklung des Arbeitsmarkts bremsen.

Prozentual betrug die Arbeitslosenquote im Juli 6,4 Prozent. "Das ist die drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre und damit auch niedriger als Ende Juli des Vorkrisenjahres 2019. Nur 2022 und 2023 waren die Werte geringer. Das zeugt von einem weiterhin relativ robusten Arbeitsmarkt", so Kocher.

Maßnahmen zeigen Wirkung

Die Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik seien dabei wirksam gewesen. In zahlreichen Qualifizierungsprogrammen des AMS konnten im ersten Halbjahr fast 200.000 Personen aus- und weitergebildet werden, was einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes darstelle.

"Gerade während Phasen mit schwacher konjunktureller Dynamik ist es aus arbeitsmarktpolitischer Sicht unerlässlich, Aus- und Weiterbildungen von arbeitslos gemeldeten Personen zu forcieren", erklärte der Arbeitsminister. Deshalb sei es wichtig, gemeinsam mit dem AMS einen Fokus zu legen und vor allem jene Zielgruppen zu unterstützen, denen durch gezielte Maßnahmen eine langfristig positive Beschäftigungsperspektive eröffnet werden kann.

Diese Fachkräfte fehlen

Um diese Unterstützung aber zielgerichtet und bedarfsgerecht gestalten zu können, brauche es auch die möglichst aktuellen Daten zu den bestehenden Engpässen am Arbeitsmarkt. "Deshalb haben wir als Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gemeinsam mit dem AMS das Fachkräftebarometer entwickelt, das online abrufbar ist", fuhr Kocher fort.

Aktuell zeige dieses Barometer einen besonders starken Fachkräftebedarf im Bereich Elektroinstallation mit 3.306 offene Stellen. Dahinter befinden sich diplomierte Krankenpfleger und -schwestern (2.049), sowie nicht diplomierte Krankenpfleger (1.944).

87.902 Lehrlinge in Ausbildung

Die Gesamtzahl der österreichischen Lehrlinge liegt im Vergleich zum Vorjahr bei einem Plus von 0,1 Prozent. Derzeit werden in den österreichischen Unternehmen 87.902 Lehrlinge ausgebildet, 28.861 davon befinden sich im ersten Lehrjahr.

"Die Entwicklung zeigt, dass die betriebliche Lehrlingsausbildung als quantitativ wichtigster Bildungsweg, um Fachkräfte auszubilden, zahlenmäßig weiterhin relativ stabil bleibt. Das ist angesichts des hohen Fachkräftebedarfs wichtig und gleichzeitig auch eine Bestätigung für die Stabilität unseres international hoch anerkannten Lehrlingsausbildungssystem", erläuterte Kocher abschließend.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Statistik Austria veröffentlichte die Anzahl der offenen Stellen in Österreich für das zweite Quartal, die um 11 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal gesunken ist
    • Trotzdem sind 274.957 Menschen arbeitslos, wobei Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher die Wirksamkeit der Maßnahmen der Bundesregierung lobt und betont, dass der Fachkräftebedarf weiterhin hoch ist
    LL
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen