Programmieren nach Gefühl

Vibe Coding ist der neue Tech-Hype – so funktioniert es

Vibe Coding macht Programmieren so einfach wie Chatten. Du sagst der KI, was du willst – sie liefert dir den fertigen Code.
21.03.2025, 18:54

Vibe Coding ist eine neue Art des Programmierens. Statt Codes zu schreiben, erklärt man einer KI in natürlicher Sprache, was die Software tun soll. Sie generiert dann automatisch den Code, so wie wenn man einem menschlichen Programmierer einen Auftrag erteilt.

Woher kommt der Begriff?

Der Begriff Vibe Coding wurde im Februar 2025 von Andrej Karpathy, Computerwissenschaftler und Mitgründer von OpenAI, geprägt. Die Idee hinter dem Begriff ist, dass Softwareentwicklung weniger technisch und mehr intuitiv wird.

So funktioniert Vibe Coding

Am besten nutzt du ein KI-Modell, das fürs Programmieren optimiert ist, z.B. Google Gemini mit Canvas. Dann formulierst du in natürlicher Sprache deine Anforderung an die Software und gibst sie als Prompt in die KI ein. Sie interpretiert deine Anweisungen und erstellt den entsprechenden Programmcode. Dann testest du die App und gibst ihr in natürlicher Sprache Feedback. Die KI macht daraufhin Anpassungen. Das geht so weiter, bis die Software funktionsfähig ist.

Beispiel-Prompt für eine Quiz-App

Der Prompt: Erstelle eine Quiz-App über Österreich mit 20 Fragen und einer anspruchsvollen grafischen Darstellung. Mach am Schluss je nach Anzahl der Punkte eine humorvolle Aussage über die Testperson.

Diesen Prompt (oder einen ähnlichen) gibst du bei Google Gemini ein, nachdem du den Knopf "Canvas" aktiviert hast.

So kannst du schnell einfache Software entwickeln, wie sehr einfache Spiele oder kleine Simulationen. Komplexere Apps benötigen mehr Vorbereitung, Recherche und den Einsatz von weiteren Tools. Wer bereits Programmieren kann, ist hier klar im Vorteil.

Ersetzen KIs bald Programmierjobs?

Die Meinungen gehen auseinander. Simon Wilson, Programmierer und Mitgründer des Web-Baukastens Django, meinte in einem Interview mit dem Online-Portal Ars Technica: "Vibe Coding ist super, um Ideen schnell zu testen. Aber für den Code, der am Ende wirklich läuft, braucht es mehr als nur 'gute Vibes'. Da sind Qualität und Verständlichkeit entscheidend."

Auf der anderen Seite steht die extreme Aussage von Dario Amodei, Ex-Vizepräsident für Forschung bei OpenAI und CEO von Anthropic, der Firma hinter der KI Claude. Im März 2025 sagte er: "Ich schätze, in drei bis sechs Monaten wird KI 90 Prozent der Codes schreiben. Und in einem Jahr könnte es sein, dass KI praktisch alles schreibt."

Das bedeutet nicht zwingend, dass alle Programmiererinnen und Programmierer entlassen und durch KI ersetzt werden. Vielmehr werden sie durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz unterstützt und in der Ausführung schneller. Die menschliche Expertise bleibt bis auf Weiteres essenziell.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 21.03.2025, 18:54
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