Knallhart-Manager

Tesla-Chef, Trump-Berater: Wird Elon Musk das zu viel?

Der reichste Mensch der Welt gilt als Workaholic, doch jetzt überrascht er mit einer Aussage, die aufhorchen lässt.
21.03.2025, 09:35

Tesla-Chef Elon Musk ist bekannt für knallharte Arbeitsbedingungen. Er soll schon von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verlangt haben, dass sie in der Fabrikhalle schlafen, damit sie schneller bei der Arbeit sind.

Auch von sich selbst verlangt Musk nach eigenen Angaben viel. Er sieht sich als Workaholic und schläft laut eigener Aussage nur vier bis sechs Stunden pro Nacht. Faulenzen sei ihm ein Graus. An einer Aktionärsversammlung sagte er einst, er arbeite 42 Stunden pro Woche für Tesla, 40 Stunden für SpaceX und weitere neun Stunden für seine weiteren Firmen wie Neuralink oder The Boring Company.

Seit kurzem arbeitet der reichste Mensch der Welt auch für die Regierung von US-Präsident Donald Trump in der neu gegründeten Abteilung für Regierungseffizienz (Doge).

Elon Musk hat "große Schwierigkeiten"

Doch jetzt machte Musk eine bemerkenswerte Aussage. In einem Interview mit dem US-Sender "Fox Business" gestand er Überforderung ein. Auf die Frage, wie es ihm gelinge, neben den politischen Aufgaben noch seine Unternehmen zu führen, sagte Musk überraschend ehrlich: "Mit großen Schwierigkeiten." Dann lachte er unsicher.

Wird Musk alles zu viel? Bei Tesla häufen sich die Probleme. Die Aktie verlor seit ihrem Hoch im Dezember mehr als die Hälfte des Werts, in Europa brachen die Verkäufe um 45 Prozent ein. Donald Trump sah sich dazu veranlasst, vor dem Weißen Haus Tesla-Werbung zu machen.

Ist so viel Offenheit klug?

Sollte ein Chef in so einer Phase Schwächen zugeben? "Es ist immer besser, Probleme offen anzusprechen", sagt Wirtschaftspsychologin Magdalena Bathen-Gabriel zur "Wirtschaftswoche". Wenn Chefinnen und Chefs über ihre eigenen Grenzen sprechen, seien die Angestellten ebenfalls eher bereit, Probleme frühzeitig anzusprechen, wodurch sich Schaden vom Unternehmen abwenden lasse.

Zudem strahle die Offenheit von Chefs aufs Unternehmen ab. Denn ihr Verhalten beeinflusse die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark. So ergab eine Studie: Wenn Führungskräfte trotz Erkrankung arbeiten, tun das auch ihre Angestellten häufiger.

Auch die Emotionen der Vorgesetzten färben ab. Deshalb sei es gut, die eigene Überforderung zu thematisieren, überfordert zu wirken dagegen eher nicht. Führungskräfte sollten ihre eigenen Emotionen erkennen und regulieren, bevor sie sich an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden oder TV-Interviews geben.

Außerdem sollten sie die Angestellten nicht mit der Problembeschreibung allein lassen, weil es sonst die Belegschaft verunsichern könnte. Dazu gehöre eine positive Botschaft, die bei Musk fehlte. Er hätte etwa sagen können, dass er Aufgaben künftig stärker delegieren werde. Das wäre aber ziemlich untypisch für Musk.

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