Österreich

"Unfassbares Gemetzel" an Enten – Strafanzeige

Mit einem Video klagen Tierschützer über eine Treibjagd auf Geflügel, das nach ihrer Ansicht illegal als Jagdbeute ausgesetzt wurde.

Heute Redaktion
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Schon im letzten Jahr bemängelte der Verein Gegen Tierfabriken (VGT), dass man Zuchtenten zur Jagd entlang der Leitha im Burgenland ausgesetzt habe. Nun veröffentlichten die Tierschützer ein Video, das die Jagd auf diese Tiere zeigen soll.

"Ein unfassbares Gemetzel ohne jeden erkennbaren vernünftigen Grund", nennt der VGT das Beobachtete in einer Aussendung. "Diese Tiere werden zuerst aus Massentierhaltung angekauft, lediglich um dann abgeballert zu werden. Auf dem Video ist zu sehen, wie die angeschossenen Enten verzweifelt im Wasser flattern, von Jagdhunden verfolgt und gebissen werden."

Tiere laut VGT illegal ausgesetzt

Der VGT hat nun Anzeige erstattet, Obmann Martin Balluch: "Tierschutz, der bei dieser Freizeitunterhaltung mit Füßen getreten wird, steht immerhin als Staatsziel in unserer Verfassung. Vor Ort gefragt, erklärte der Jagdaufseher, dass diese Jagd stattfinde, weil sie legal sei und Punkt." Der VGT bezieht sich auf das Tierschutzgesetz, welches das Aussetzen von gezüchteten Wildtieren verbietet, wenn diese nicht in freier Natur überlebensfähig sind. "Bisher zeigt die Behörde keine Bereitschaft, das Gesetz zu exekutieren", so Balluch.

Bezirksjägermeister Hannes Mosonyi nahm die Vorgänge im Video gegenüber den Bezirksblättern in Schutz: Die Bezirksverwaltungsbehörde habe die Jagd gemeinsam mit der Amtstierärztin kontrolliert und für in Ordnung befunden. "Von rechtlicher Seite ist das also völlig legal. Dass es hier und da auch schwarze Schafe gibt, ist leider überall so. Aber wer sich mit dem Brauchtum der Jägerschaft auseinandersetzt, sieht, dass man den Tieren den größten Respekt zollt." (red)

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