Motor
Vespa GTS 300 SuperTech – Keine Angst vor dieser Wespe
Kompakt und quirlig, die Rundungen an den richtigen Stellen: Die GTS 300 SuperTech macht nicht nur "bella figura", sie geht auch wie die Feuerwehr.
Innerhalb von zwei Wochen wurde meine Tochter im Kindergarten zwei mal von Insekten in den rechten Fuß gestochen. Ob es sich bei den Übeltätern um Bienen oder Wespen handelte, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Täter sind entweder auf der Flucht (Wespe) oder haben ihre gerechte Strafe bereits erhalten (Bienen sterben ja nach dem Stich, wie man weiß).
Kleines Fußi, großes Aua
Ganz egal welches Insekt hier zugeschlagen hat, die Folge waren bei beiden Vorfällen unschön. Das Gejammere über das Fuß-Aua – das kleine Fußi war auf Elefantengröße angeschwollen – war nachvollziehbar und tagsüber auch halbwegs ertragbar. Die Nächte waren aber durchaus hart – nicht nur für die Kleine. Mehr als 1 - 2 Stunden Schlaf am Stück waren für jeweils drei Tage nicht drinnen. In den Wachphasen wurde mit diversen Cremen geschmiert, der Fuß erst mit Coolpack gekühlt und dann wieder in der Badewanne erwärmt. Immer abwechseln. Variatio delectat, wie der Lateiner weiß.
Meine Vaterliebe wurde auf eine harte Probe gestellt. Auch meiner Frau ging es nicht besser. Was es auch nicht einfacher machte. Schlafentzug ist nicht umsonst eine Art der Folter und diese durch die Genfer Konvention verboten. Unserer Tochter war das freilich wurscht. Schließlich hat sie diese Konvention ja auch nicht unterschrieben. Und so, wie man ein Eis voller Hingabe schleckt, muss man sich auch dem Schmerz voll und ganz hingeben – und die anderen wissen lassen, wie es einem damit geht. Geteiltes Leid und so…
Mit dem Sanctus der Tochter
Die Auas sind weg. Was geblieben ist, ist die panische Angst vor Insekten im Allgemeinen und Bienen sowie Wespen im Speziellen. Warum es die Kleine auch nicht gepackt hat, dass der Papa jetzt für ein paar Tage mit einer Wespe zur Arbeit – und auch ein bissi so zum Spaß in der Gegend herum – fährt. Und das dann auch noch richtig cool findet. Danke an dieser Stelle an Faber – den Spezialisten für die Marken Vespa, Piaggio, Moto Guzzi, Derbi und Gilera – in Wien-Liesing.
Also habe ich ihr das flotte Ding, mit dem der Papa so eine kindliche Freud’ hat, einfach gezeigt. Knapp 2 Meter lang, knapp 77 Zentimeter breit, exakt 79 Zentimeter Sitzhöhe. Dazu ein wohlgeformter Popsch, ein liebes, etwas freches Gesicht und einen gar nicht Angst einflößenden, gut proportionierten Körper in feschem Matt-Blau (Blu Energico). Das schlaue Kind hat gleich verstanden, dass man sich zumindest vor dieser Wespe wirklich nicht fürchten muss. Nachdem ich mir also den Sanctus des Töchterchens geholt hatte und damit kein schlechtes Gewissen mehr das Fahrgewicht erhöhte, beschleunigte die flotte Wespe gefühlt noch einen Deut besser.
Vespa GTS 300 SuperTech: Nur fliegen ist schöner
Aber wie fährt sich das Top-Modell der GTS-Reihe jetzt? Mit einem Wort: Geil! Die Vespa GTS 300 hpe (hpe steht für High Performance Engine) bringt eine Leistung von 23,8 PS bei 8.250 U/min und ein Drehmoment von 26 Nm bei 5.250 U/min auf die Straße. Gestartet wird übrigens "keyless" – sehr praktisch! Die Kraftentfaltung ist hervorragend. Dreht man am Gas, zischt die fesche Italienerin los, als ob sie an einem Gummiband befestigt wäre. Die 24 PS schieben die flotte Biene – ähem Vespa – vehement und doch sanft zugleich innerhalb eines Wimpernschlags auf stadttaugliche 50 km/h. Auch Tempo 80 auf der Stadtautobahn sind flott erreicht. Und beim Ampelstart verjausnet man dank butterweicher Automatik und ASR (die Tranktionskontrolle kann auch deaktiviert werden, macht aber durchs Sinn) auch "echte" Biker mit ihren schweren Maschinen.
Und schon wieder Erster an der Ampel
Fast ebenso viel Spaß, wie die Supersportler im Rückspiegel zu betrachten, macht der Slalom durch den dichten Stadtverkehr. So forsch sie bei der Ampel antritt, so wendig und brav im besten Wortsinn nimmt sie jede Richtungskorrektur an, das Gas lässt sich fein dosieren. Bei meinen Fahrten gab es keine Autokolonne, bei der ich es nicht mühelos vorbei an die Pole-Position geschafft habe. Das Fahrwerk nimmt dabei Stöße und Bodenwellen gut auf und gibt die Fahrbahninformation sanft an den Fahrer weiter. Klappern oder Quietschen? Fehlanzeige. Bei der SuperTech bekommt man was für seine 7.499,00 Flocken, die Verarbeitung ist top und fesch ist sie auch.
Der Verbrauch von 3,2 Liter (Werksangabe) und der Tankinhalt von 8,5 Liter sorgt dafür, dass man sich nicht allzu häufig bei der Tankstelle einschleifen muss. Knapp 250 Kilometer sollten sich so am Stück ausgehen. Es sei denn man macht es sich zur Aufgabe, wirklich jedes Motorrad an der Ampel zu verblasen…
Online mit Vespa MIA Konnektivitätssystem
Infos über Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankinhalt sowie aktuellen Verbrauch gibt der 4,3 Zoll große, gut ablesbare TFT-Display. Wer sich die kostenlose Vespa App herunterlädt, kann dank Vespa MIA Konnektivitätssystem während der Fahrt nicht nur telefonieren oder Musik hören, auch eine Navi-Funktion ist verfügbar, um den schnellsten Weg zur nächsten Pizzeria zu finden. Und wenn bei dem ganzen Spaß der Smartphone-Akku die Patschen streckt, kann man sein Handy an der USB-Steckdose im Handschuhfach aufladen.
Fazit: Ob und wie viel von diesen technischen Gimmicks man braucht, ist wohl Geschmackssache. Unpraktisch ist es jedenfalls nicht, wenn man am Weg ins Büro schon ein paar Telefonate erledigen kann und sich am Weg zum Termin nicht zehn Mal verfährt. Außer Zweifel stehen für mich die hervorragenden Fahreigenschaften, die fantastische Beschleunigung und der pure Fahrspaß, den die kleine Wespe macht.
Darf’s ein Radl extra sein?
So lief der "Heute"-Test der Piaggio MP3 530hpe